Verteidigung

China will Kurs Richtung „pragmatische Militärbeziehungen“ zu USA

Chinas  Verteidigungsminister Dong Jun Wege 
Chinas  Verteidigungsminister Dong Jun Wege Imago / Dmitry Kharichkov
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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein chinesischer Amtskollege Dong Jun Wege telefonieren erstmals seit mehr als einem Jahr miteinander. Beide Staaten sollten wieder Vertrauen aufbauen, heißt es aus Peking.

China und die USA sollten nach den Worten des chinesischen Verteidigungsministers Dong Jun Wege hin zu einer pragmatischen und kooperativen Beziehung zwischen ihren Streitkräften suchen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Dienstag erstmals seit mehr als einem Jahr mit seinem chinesischen Amtskollegen telefoniert. Beide Seiten sollten „allmählich gegenseitiges Vertrauen aufbauen“, sagte Dong, der seit Ende 2023 im Amt ist, laut seinem Ministerium vom Mittwoch.

Dazu sollten sie zwischen ihren Streitkräften eine „konflikt- und konfrontationsfreie“, pragmatische und kooperative Beziehung aufbauen. Austin habe in dem Gespräch „die Bedeutung der Achtung der durch das Völkerrecht garantierten Freiheit der Schifffahrt auf hoher See unterstrichen, insbesondere im Südchinesischen Meer“, erklärte das US-Verteidigungsministerium nach dem Telefonat.

Dieses fand zu einem Zeitpunkt statt, da US-Präsident Joe Biden und der chinesische Präsident Xi Jinping sich um den Abbau der Spannungen zwischen beiden Staaten bemühen. Im vergangenen Jahr hatten sie die direkten Militärgespräche wieder aufgenommen. Zuvor hatten sich die Beziehungen zwischen den beiden Staaten zunehmend verschlechtert. Unstimmigkeiten gibt es bei verschiedene Themen von Taiwan bis hin zu Chinas militärischer Aktivität im Südchinesischen Meer.

Taiwan und Philippinen als Belastungsprobe

China erachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebietes. Taiwan sieht sich dagegen als unabhängige Republik China an. Der Status Taiwans, das nur von wenigen kleineren Ländern als unabhängig anerkannt wird, ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. Die USA unterhalten zwar wie viele andere Staaten mit Rücksicht auf die Volksrepublik China keine formalen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan. Sie sind jedoch dessen wichtigster Lieferant von Rüstungsgütern.

Zudem haben die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen China und den Philippinen, einem Verbündeten der USA, das strategisch wichtige Südchinesische Meer zu einem potenziellen Konfliktherd zwischen den Regierungen in Washington und in Peking werden lassen. Dong erklärte, die USA sollten die Position Chinas hinsichtlich des Südchinesischen Meeres anerkennen und die territoriale Souveränität sowie die maritimen Rechte und Interessen Chinas dort respektieren. Er betonte außerdem, dass die Taiwan-Frage „im Mittelpunkt der Kerninteressen Chinas“ stehe.

Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, die beiden Minister hätten auch über den Krieg Russlands in der Ukraine und Nordkorea gesprochen. Austin hatte zuletzt 2022 mit dem chinesischen Verteidigungsminister beraten - damals war es noch Wei Fenghe. Dessen direkter Nachfolger Li Shangfu war nur wenige Monate im Amt. (APA/Reuters)

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