Dänemark

Brand bei alter Börse in Kopenhagen: Löscharbeiten werden noch mindestens einen Tag dauern

Die 56 Meter hohe Turmspitze auf der alten Börse in Kopenhagen stürzte nach kurzer Zeit vom Dach.
Die 56 Meter hohe Turmspitze auf der alten Börse in Kopenhagen stürzte nach kurzer Zeit vom Dach.APA / AFP / Liselotte Sabroe
  • Drucken

Die Polizei ermittelt weiter zu den Brandursachen bei dem historischen Gebäudes in der dänischen Hauptstadt. Beim Löschen wird besonders darauf geachtet, dass die Außenmauern nicht umstürzen. Es soll wieder aufgebaut werden.

Am Tag nach dem zerstörerischen Feuer in der historischen Börse in Kopenhagen ist die Brandursache weiter unklar. Die Löscharbeiten der Feuerwehr gingen indes auch am Mittwoch weiter. „Heute Morgen sind wir noch dabei, das Feuer in dem ausgebrannten Teil zu löschen, von dem nur noch die Außenwände stehen“, teilte die Feuerwehr am Mittwochmorgen auf X (vormals Twitter) mit. Seit Dienstagnachmittag ist das Feuer nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle.

Den Angaben nach achten die Einsatzkräfte darauf, dass das Feuer nicht auf den anderen Gebäudeteil übergreift. Sie gehen davon aus, dass die Löscharbeiten noch mindestens einen Tag dauern werden. Außerdem wird daran gearbeitet, die Außenwände des Gebäudes so zu stabilisieren, dass sie nicht umstürzen können. Zahlreiche Container werden dazu an der Außenseite der Mauern aufgestellt.

Etwa Hälfte des Gebäudes zerstört

Die Ursache des Feuers, das am Dienstagmorgen ausbrach, ist noch immer unklar. Die 56 Meter hohe Turmspitze stürzte nach kurzer Zeit vom Dach. Als die Einsatzkräfte am Nachmittag das Feuer unter Kontrolle gebracht hatten, waren etwa die Hälfte des einzigartigen Gebäudes und wichtige, tragende Strukturen bereits zerstört.

Zur Zeit des Brandausbruchs fanden Restaurierungsarbeiten statt.
Zur Zeit des Brandausbruchs fanden Restaurierungsarbeiten statt.Imago / Liselotte Sabroe

Im näher zum Parlament liegenden Teil des wegen Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Bauwerks wütete das Feuer besonders schlimm. Ein Übergreifen auf den anderen Gebäudeteil konnten die Einsatzkräfte aber verhindern. Die Polizei ermittelt weiterhin zur Brandursache.

„Unser Notre-Dame-Moment“

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb am Dienstag auf X: „Schreckliche Bilder aus Børsen. Sehr traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment.“ Damit bezog er sich auf das verheerende Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale. Dort war vor fast genau fünf Jahren - am 15. April 2019 - ein Brand ausgebrochen, der das Dach von Notre-Dame fast vollständig zerstörte. Die Bilder davon gingen um die Welt.

Die alte Börse beherbergt eine große Kunstsammlung. In dem Gebäude - einem der ältesten und bekanntesten der Stadt - befindet sich heute die dänische Handelskammer, die auch Eigentümerin des Bauwerks ist. „Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Børsen auf jeden Fall wieder aufbauen werden“, sagte Handelskammer-Chef Brian Mikkelsen.

Höhe des Schadens noch nicht zu beziffern

Die Höhe des Schadens ist noch nicht zu beziffern. Das dänische Nationalmuseum müsse den Verlust von Kulturschätzen aus der historischen Börse erst kartieren, hieß es. Nach Angaben der Feuerwehr versuchten die Einsatzkräfte mit Unterstützung der royalen Armee die Kulturschätze in Sicherheit zu bringen. Auch Mitarbeiter halfen bei der Rettung der Kunstobjekte.

Die historische Börse mit ihrem markanten Kirchturm liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen und wurde 1625 fertiggestellt. Sie wurde auf Anordnung von König Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance errichtet, um Kopenhagen in ein Finanz- und Handelszentrum zu verwandeln. Als Börse im eigentlichen Sinne wird das Gebäude schon lange nicht mehr genutzt. Die laufende Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben. (APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.