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Feierstimmung bei Adidas – die Zahlen sind „weit besser als erwartet“

Adidas-Schuh in einem Outlet in New York.
Adidas-Schuh in einem Outlet in New York.Reuters / Andrew Kelly
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Ein kräftiges Gewinnplus zum Jahresauftakt und eine angehobene Prognose treiben die Aktie am Mittwoch um über acht Prozent in die Höhe.

Die Aktie des Sportartikel-Herstellers schnellte am Mittwoch um über acht Prozent nach oben und war damit der mit beträchtlichem Abstand der größte Gewinner im deutschen Leitindex DAX. Ein kräftiges Gewinnplus zum Jahresauftakt und eine angehobene Prognose ließen Anleger bei Adidas zugreifen. Die vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal seien „weit besser als erwartet“ ausgefallen, sagte ein Händler.

Am Dienstag Abend nach Börsenschluss hatte der Konzern mitgeteilt, dass der Umsatz im ersten Quartal um acht Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro gestiegen sei. Der Betriebsgewinn habe sich auf 336 Millionen Euro fast versechsfacht. Allein der Verkauf der Yeezy-Bestände aus der gestoppten Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West („Ye“) brachte Erlöse von ungefähr 150 Millionen Euro ein.

2023 hatte Adidas noch zum ersten Mal seit mehr als drei Jahrzehnten einen Verlust eingefahren. So drückte der Abbau der auf 5,9 Milliarden Euro angeschwollenen Lagerbestände auf die Margen. Die Sportartikelbranche leidet darunter, dass sie in der Corona-Krise aus Angst vor Lieferschwierigkeiten zu viel Ware bestellt hat. Wegen der schwachen Konjunktur griffen die Kunden aber nicht wie erwartet zu. Dazu kam bei Adidas die Trennung von Kanye West, der mit antisemitischen Äußerungen untragbar geworden war. Er hatte Adidas mit seinen „Yeezy“-Sneakern über Jahre Milliardenumsätze und -gewinne gebracht.

Blick auf kommende Sportereignisse

Doch die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris dürften der Branche nun Aufwind geben. Dazu kommt, dass sich die Lagerbestände langsam leeren. Adidas-Chef Björn Gulden hat bei der Jahres-Pressekonferenz seinem Unternehmen das Ziel vorgegeben, 2026, also in drei Jahren, zweistellige Wachstumsraten und eine operative Rendite von zehn (2023: 1,3) Prozent zu schaffen. „Das ist das, was in dieser Branche möglich ist.“

Das kräftige Gewinnplus zu Beginn des Sportjahres 2024 stimmt Adidas jedenfalls zuversichtlich. Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller hob am Dienstag seine Prognose an und erwartet nun für das Gesamtjahr mehr Gewinn und ein höheres Umsatzplus. Der Betriebsgewinn soll nun bei 700 Millionen Euro liegen – das sind 200 Millionen Euro mehr als bislang vorhergesagt. Der Umsatz dürfte nun um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen und damit etwas stärker als zuvor erwartet.

Noch vor einem Monat hatte sich Adidas-Finanzchef Harm Ohlmeyer zurückhaltend zu den Aussichten für 2024 geäußert und auf höhere Frachtraten durch die Blockaden im Roten Meer verwiesen. (Reuters/est)

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