Ihre Notizen und verspielten Zeichnungen fanden sich auf Wäschekluppen, Verpackungsmaterial und anderem Alltagszeug: Im Literaturmuseum der Nationalbibliothek wird das Schreibreich der vor 100 Jahren geborenen Autorin lebendig.
Freunde konventioneller Ordnung würden Messie-Wohnung dazu sagen, sehr zu Unrecht. Wo man hinblickt, stapeln sich abenteuerlich Massen aus Papier, Büchern und anderem „Zeug“, Durchgehen, das geht gerade noch. In diesem scheinbaren Chaos (Mayröcker: „Es sieht aus wie ein Chaos, aber es ist kein Chaos“) materialisierte sich das, womit, wovon und wofür Mayröcker bis zu ihrem Tod 2021 lebte. Im Literaturmuseum der ÖNB findet man sich nun plötzlich mittendrin in diesem realiter verschwundenen Schreibreich: Die Fotografin Claudia Larcher hat es noch zu Mayröckers Lebzeiten fotografiert, die Ausstellung „ich denke in langsamen Blitzen“ nun eine VR-Installation draus gemacht.