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Wettbetrug: NBA-Star und Pöltl-Klubkollege Jontay Porter lebenslang gesperrt

Jontay Porter (l.) wurde mit einer lebenslangen Sperre belegt.
Jontay Porter (l.) wurde mit einer lebenslangen Sperre belegt.Reuters / Rick Osentoski
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Jontay Porter von den Toronto Raptors ist von der NBA lebenslang gesperrt worden. Der 24-jährige Basketballspieler habe vertrauliche Informationen weitergegeben.

Jontay Porter wird nach Mitteilung der nordamerikanischen Profiliga (NBA) vom Mittwoch Wettbetrug vorgeworfen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass der Teamkollege des Wieners Jakob Pöltl gegen Ligaregeln verstoßen habe, indem er vertrauliche Informationen weitergegeben, seine eigene Teilnahme an einem oder mehreren Spielen zu Wettzwecken eingeschränkt und auf NBA-Spiele gewettet habe.

„Es gibt nichts Wichtigeres, als die Integrität des NBA-Wettbewerbs für unsere Fans, unsere Teams und alle, die mit unserem Sport zu tun haben, zu schützen, weshalb die offensichtlichen Verstöße von Jontay Porter gegen unsere Spielregeln mit der härtesten Strafe geahndet werden“, sagte NBA-Kommissar Adam Silver in der Mitteilung. Seit Wochen war gegen den 24-jährigen Center ermittelt worden.

Bewusst schlechte Leistung

Vor dem Spiel seiner Toronto Raptors gegen die Sacramento Kings soll Porter vertrauliche Informationen über seinen Status für das Spiel an Personen gegeben haben, von denen er wusste, dass sie auf die NBA wetten. In der Folge soll eine der Personen 80.000 US-Dollar auf eine schlechte Leistung Porters gesetzt haben – mit einem erwarteten Gewinn von 1,1 Millionen US-Dollar (1,03 Mio. Euro). Porter spielte in der Partie nur drei Minuten und gab dann an, er fühle sich nicht gut. Die Wette wurde wegen ungewöhnlichen Wettverhaltes eingefroren und nicht ausgezahlt.

Ans Licht kam zudem, dass Porter, der Bruder von Michael Porter Jr. von den Denver Nuggets, mindestens 13 Mal selbst auf NBA-Spiele gewettet hat und dafür das Wettkonto einer anderen Person nutzte. Die Wettsummen befanden sich im Bereich von 15 bis 22.000 US-Dollar. Porter erzielte mit den Wetten einen Gewinn von 21.965 US-Dollar.

Raptors auf Seite der Liga

„Du willst das nicht für den Jungen, du willst das nicht für unser Team und du willst das nicht für unsere Liga“, sagte Raptors-Präsident Masaj Ujiri am Mittwoch unmittelbar vor Bekanntgabe der NBA-Entscheidung. „Meine erste Reaktion war natürlich Überraschung. Niemand von uns und ich denke auch niemand sonst hat das kommen sehen.“ Später veröffentlichte das Team aus Kanada eine Stellungnahme und betonte, die Entscheidung der NBA komplett zu unterstützen. „Wir sind dankbar für die schnelle Lösung dieser Untersuchung. Wir werden weiter bei Nachfragen kooperieren.“

Porter hatte für die laufende Saison einen Vertrag mit einer Spielerlaubnis sowohl für die NBA wie auch für die Entwicklungsliga, die G League. Sein Gehalt belief sich auf etwa 410.000 US-Dollar. Hätte er für die kommende Saison einen regulären NBA-Vertrag bekommen, hätte er mindestens zwei Millionen US-Dollar verdient. Porter kam in dieser Saison in 26 Partien auf einen Schnitt von 4,4 Punkten, 3,2 Rebounds und 2,3 Vorlagen. Fünf Mal stand er in der Startaufstellung, seit dem 20. März wurde er nicht mehr eingesetzt. (APA)

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