Spitzenkoch

Alain Weissgerber zwischen Haute Horlogerie und Haute Cuisine

Qualität und Technik schätzt Alain Weissgerber nicht nur in der Küche, sondern auch bei seiner „Laureato“.
Qualität und Technik schätzt Alain Weissgerber nicht nur in der Küche, sondern auch bei seiner „Laureato“. Konrad Limbeck
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Alain Weissgerber ist Koch des Jahres 2024. Ein guter Anlass mit dem Taubenkobel-Chef über Zeit in der Küche, aber auch an seinem Handgelenk zu sprechen.

Spitzenkoch Alain Weissgerber hat derzeit mehrere Gründe, das Glas zu erheben. Zehn Jahre ist es her, dass der gebürtige Elsässer gemeinsam mit seiner Frau Barbara den Taubenkobel von seinem Schwiegervater Walter Eselböck übernahm. Dieser hatte ihn im Jahr 1984 eröffnet. Das wäre also bereits Jubiläum Nr. 2, feiert das legendäre Restaurant im burgenländischen Schützen am Gebirge doch 40. Geburtstag. Zur Erinnerung: Weissgerber durchlief in den Jahren seiner Karriere diverse kulinarische Spitzenhäfen an, darunter auch das Steirereck. Seither sitzt er an der Tafelrunde der heimischen Spitzengastronomie. Nun hat er, wenn man so will, den Vorsitz übernommen, denn er wurde zum Gault&Millau-Koch des Jahres 2024 gewählt. Also schon wieder „Hoch mit dem Glas.“

Jubiläen sind mit Zeit verbunden und die spielt auch in anderer Hinsicht einen wichtigen Part für Weissgerber. Nicht nur, aber auch deshalb ist Alain Weissgerber „Friend of the Brand von Bucherer“, jenem Hause, aus dem seine sportlich schicke Armbanduhr „Laureato“ von Girard-Perregaux stammt, ein Zeitmesser, der ursprünglich als Quarz-Chronometer herauskam. Das mag heutzutage überraschend erscheinen, entsprach aber dem Zeitgeist. Man schrieb das Jahr 1975. Kleineres, größeres Detail am Rande: In der Küche des Taubenkobel hängt eine Wanduhr desselben Herstellers.

PASSION

Weissgerber betrachtet die Verwandtschaft zwischen Haute Horlogerie und Haute Cuisine als eine enge, schließlich werde beides an seiner unverwechselbaren Präzision gemessen. Besonders schätzt der Küchenmeister an einer Uhr deren Technik und die dahinterstehende Leidenschaft und Qualität, zweifellos Eigenschaften, die die Bande der Verwandtschaft dieser Disziplinen noch enger knüpfen.

Auf die Frage, welche Bedeutung der Familienvater dem richtigen Timing in seinem Beruf beimesse, sagt der Fan von Understatement, Perfektion und Qualität, die nicht durch Brillanten überzeuge, „Nun, Kochen ist das eine, den Teller mit all seinen Komponenten zum selben Zeitpunkt fertigzustellen das A und O in der Küche. “Auch wenn es in der Küche wohl selten sehr gelassen zugehen dürfte, erkor Weissgerber den Sager „Alles zu seiner Zeit“ zu seinem persönlichen Motto im Umgang mit der Zeit selbst. Und wenn er die Möglichkeit hätte, diese zurückzudrehen? Was würde er anders machen? „All das, was ich erleben durfte, hat mich dorthin gebracht wo ich heute als Mensch, als Koch und als Familienvater bin.“ Alain Weissgerber wurde also zum Koch des Jahres 2024 gewählt. Das Jahr wird vergehen. Weissgerbers kulinarischen Errungenschaften werden bleiben. So wie wohl auch seine „Laureato“.

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