Hietzing

Mann wollte in Wien offenbar Nachbarin anzünden

APA / Tobias Steinmaurer
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Die Frau konnte leicht verletzt fliehen. Die Spezialeinheit Wega musste die Wohnung des Mannes aufbrechen, danach ereignete sich eine Explosion und der 49-Jährige brannte. Er wurde festgenommen und schwer verletzt ins Spital gebracht.

Ein 49-Jähriger soll am Donnerstagvormittag in Wien-Hietzing versucht haben, seine Nachbarin zu töten. Der Polizei zufolge attackierte und verletzte er sie im Stiegenhaus mit einem hölzernen Gegenstand. Danach übergoss er die 50-Jährige offenbar mit einer benzinähnlichen Flüssigkeit und versuchte sie anzuzünden. Danach verübte er einen Suizidversuch.

Bei der folgenden Explosion in seiner Wohnung kam der 49-Jährige durch einen gemeinsamen Einsatz der Wega und der Berufsfeuerwehr mit dem Leben davon. Die Einsatzkräfte öffneten die Wohnung mit Gewalt, löschten den brennenden Mann ab und übergaben den Verletzten der Berufsrettung. Er schwebt nicht in Lebensgefahr. Die Polizei startete am Donnerstag auch einen Zeugenaufruf zu dem Fall.

Jogger ging dazwischen

Die Aktion begann laut Polizeisprecher Mattias Schuster gegen 10.30 Uhr. Die 50-jährige Frau hatte den wegen psychischer Auffälligkeiten bereits amtsbekannten Nachbarn wegen Ruhestörung angezeigt. Im Stiegenhaus des Wohngebäudes in der Auhofstraße stellte er sie zur Rede. Die Situation eskalierte, der 49-jährige österreichische Staatsbürger schlug die Frau mit einem Holzstock nieder und übergoss sie mit einer Benzin-ähnlichen Flüssigkeit, so Schuster. Dann versuchte er, sie anzuzünden, was ihm glücklicherweise misslang. Ein Passant, vermutlich ein Jogger, ging dazwischen, der 50-Jährigen gelang die Flucht. Sie floh laut Polizei in ein nahegelegenes Gebäude. Sie erlitt multiple Prellungen am ganzen Körper.

Die Berufsrettung übernahm die notfallmedizinische Erstversorgung und brachte den Mann und auch die Frau in Krankenhäuser. Die Berufsfeuerwehr Wien löschte den Brand in der Wohnung. In der Wohnung fanden die Einsatzkräfte zwei Meerschweinchen, die sie ebenfalls in Sicherheit brachten und der Tierrettung übergaben.

Die Ermittler baten am Donnerstagnachmittag den mutmaßlichen Jogger, sich als Zeuge bei der Polizei zu melden. Dabei handelt es sich um einen Mann in orangeroter Oberbekleidung und dunkler Hose im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Hinweise werden an das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd, unter der Telefonnummer 01-31310-57800 erbeten. (red./APA)

Hilfe bei Suizidgefahr

Es gibt eine Reihe Hilfseinrichtungen und Anlaufstellen für Menschen in akuten Krisensituationen. Unter www.suizid-praevention.gv.at findet man Notrufnummern und Erste Hilfe bei Suizidgedanken.

Telefonische Hilfe gibt es auch bei:

Kriseninterventionszentrum (Mo-Fr 8-17 Uhr): 01/406 95 95, kriseninterventionszentrum.at
Rat und Hilfe bei Suizidgefahr 0810/97 71 55
Psychiatrische Soforthilfe (0-24 Uhr): 01/313 30
Sozialpsychiatrischer Notdienst 01/310 87 79
Telefonseelsorge (0-24 Uhr, kostenlos): 142
Rat auf Draht (0-24 Uhr, für Kinder & Jugendliche): 147
Gesprächs- und Verhaltenstipps: bittelebe.at

Hilfe für Menschen mit Suizidgedanken und Angehörige bietet auch der noch recht junge Verein „Bleib bei uns“. www.bleibbeiuns.at

Hilfe für Frauen

Hier finden Sie eine gesammelte Übersicht der Telefonnummern, die Frauen in Gewaltsituationen helfen. Sie wurden vom Wirtschaftsministerium zusammengestellt. Der Polizeinotruf ist 133. Die Rettung erreichen Sie unter 144. Internationaler Notruf ist 112.

Bei akuten Gewaltsituationen (kostenlos und 24/7 erreichbar)

Frauenhelpline: 0800/222 555
Hier sind Expertinnen rund um die Uhr erreichbar und bieten Ersthilfe und Krisenberatung. Bei akuter Gefahr wird rasch für Hilfe gesorgt.

Opfernotruf: 0800/112 112
Hier gibt es für von Gewalt Betroffene anonyme Hilfe durch Psychologen und professionell ausgebildete Helfer. Zudem wird Rechtsberatung angeboten.

Anlaufstellen und BeratungGewaltschutzzentren Österreich

Tel: 0800 / 700 217

www.gewaltschutzzentrum.at

Frauen und Kinder, die Gewalt in der Familie erleiden, können hier kostenlos und vertraulich mit Beratern sprechen.

Frauenhäuser

·        www.frauen-familien-jugend.bka.gv.at/frauen/anlaufstellen-und-frauenberatung/frauenhaeuser (Übersicht des Frauenministeriums)

·        www.aoef.at (Autonome Österreichische Frauenhäuser)

·        www.frauenhaeuser-zoef.at (Zusammenschluss österreichischer Frauenhäuser)

Frauenhäuser bieten Frauen, die Gewalt in der Familie erleiden, und ihren Kindern eine sichere Wohnmöglichkeit. Insgesamt gibt es rund 30 Frauenhäuser in Österreich, die in zwei Verbänden vernetzt sind (siehe Links). Die Häuser stehen allen von Gewalt betroffenen Frauen offen. Einkommen, Nationalität oder Religion spielen keine Rolle.

Notruf Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen: 01/523 22 22

www.frauenberatung.at

Diese Wiener Beratungsstelle steht Mädchen und Frauen offen, die von sexueller Gewalt betroffen sind. Sie richtet sich auch an Familienangehörige, Kollegen, Lehrer oder Freunde Betroffener, die Rat brauchen. Auch rechtliche Schritte können besprochen werden.

Weißer Ring

www.weisser-ring.at

Die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring bietet kostenfreie Rechtsberatung, schwerpunktmäßig bei Fragen zu Schadenersatz, Opferrechten und zum Verbrechensopfergesetz.

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