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Afrikaner jagen Wiener Streckenrekord

Wien läuft. Der Marathon ruft.
Wien läuft. Der Marathon ruft.Anna Anikina/getty Images
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ÖLV-Rekordhalter Peter Herzog startet beim 41. Wien-Marathon nach Erkrankung mit gedämpften Erwartungen, Mario Bauernfeind wähnt sich im Vorteil. Afrikas Asse gehen bei spätwinterlichen Bedingungen auf einer 2:05er-Zeit los.

Der Vienna City Marathon am Sonntag steht einmal mehr auch im Zeichen der Jagd nach einem neuen Männer-Streckenrekord. Der Äthiopier Chala Regasa sowie Bethwell Yegon und Felix Kibitok aus Kenia könnten bei idealem Rennverlauf in die Sphären von 2:05:08 vorstoßen. Im Duell um den Status als bester Österreicher im erwarteten Zeitrahmen von 2:13 bis 2:15 ist Mario Bauernfeind im Vorteil, denn ÖLV-Rekordler Peter Herzog wurde Anfang April von einer Erkrankung ausgebremst.

„Die unmittelbare Vorbereitung war nicht optimal, ich werde trotzdem alles geben. Mein Ziel ist, bester Österreicher zu werden. Wir werden uns nichts schenken“, sagte Herzog am Freitag. Für ihn sei der VCM nach einer sehr schwierigen Phase mit Verletzungen und Erkrankungen ein wichtiger Zwischenschritt und Puzzlestein, um im Herbst wieder an ähnliche Zeiten wie bei seinem ÖLV-Rekord von 2:10:06 aus dem Jahr 2020 denken zu können.

Zurück zum Ursprung

Zuletzt stand für den Salzburger aber eher das Wiederfinden der Freude im Vordergrund. „Ich hatte fast die Liebe zum Laufen verloren. Es ist kein Geheimnis, dass die letzten eineinhalb, zwei Jahre sehr durchwachsen waren. Aber ich habe die Freude wiederentdeckt. Zurück zum Ursprung, genau deshalb stehe ich wieder da“, betonte der 36-Jährige. Sein Virusinfekt Anfang des Monats dämpfe die Erwartungen zwar etwas, die Freude sei dadurch aber nicht getrübt. „Ich will auf jeden Fall den vollen Marathon laufen und das Erlebnis in vollen Züge genießen.“

Der Schwung von Bauernfeind nach seiner Steigerung auf 2:12:49 im vergangenen Oktober in Frankfurt wurde im Winter durch Erkrankungen gebremst. Die letzten drei Trainingsmonate waren aber vielversprechend, wie der Polizist, Familienvater und selbsterklärte „Spätzünder“ erläuterte. „Ich hatte jetzt elf sehr gute Wochen. Ich glaube, dass ich sehr nahe an die Form vom letzten Herbst rangekommen bin, genau werden wir es am Sonntag wissen.“

Rekord in der Heimat

Der 33-Jährige fühlt sich bestens gerüstet für den ersten kompletten Marathon in seiner Heimatstadt, auch für das Duell mit Herzog. „Ich möchte vor Heimpublikum einfach eine super Leistung bringen. Mein großes Ziel ist sicherlich, bester Österreicher zu werden. Ich bin auf jeden Fall vorbereitet und wir werden uns einen tollen Fight liefern“, sagte Bauernfeind. Den erwarteten Spätwinterbedingungen sieht er gelassen entgegen. Er sei vielmehr froh, dass keine Hitze herrschen wird.

Die einstelligen Temperaturen und der wohl ziemlich lästige Nordwind beschäftigen auch die afrikanischen Asse. Sie wollen sich davon aber nicht von Topzeiten und im besten Fall von einem neuen Streckenrekord abhalten lassen. Regasa lief im April 2023 in Rotterdam bereits 2:06:11, sein zweiter Marathon soll noch schneller werden. „Ich bin nicht hier, um mich zurückzuhalten. Das kalte Wetter ist gut, weil man weniger Energie braucht. Ich laufe gerne bei solchen Temperaturen“, sagte der Äthiopier. Teile der Strecke kennt er bereits von seinem Pacemaker-Einsatz für Eliud Kipchoge bei dessen 1:59-„Laborrennen“ im Jahr 2019.

Der im Vorjahr in Wien in knapp unter 2:07 zweitplatzierte Yegon will Kenntnis der gesamten Strecke nutzen. „Alles ist möglich. Ich will meine persönliche Bestzeit von 2:06:14 verbessern. Wenn das Wetter passt und die Pacemaker einen guten Job machen, werden wir den Streckenrekord versuchen“, sagte der Kenianer. Sein Landsmann Kibitok stimmte zu: „Wenn alles passt, können wir vielleicht den Streckenrekord laufen.“

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