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Novo Nordisk darf deutsche Biotech-Firma Cardior kaufen

IMAGO/Francis Joseph Dean
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Das deutsche Biotech-Unternehmen Cardior forscht an einem Wirkstoff gegen Herzinsuffizienz und wird nun vom Pharmariesen Novo Nordisk übernommen. Der Kauf um rund eine Milliarde Euro wurde vom Bundeskartellamt genehmigt.

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk darf das Biotech-Unternehmen Cardior Pharmaceuticals aus Hannover kaufen. Das deutsche Bundeskartellamt genehmigte die Übernahme sämtlicher Anteile des Start-ups, das Medikamente gegen Herzerkrankungen entwickelt, wie die Behörde am Freitag in Bonn mitteilte. Novo Nordisk bezahlt bis zu 1,025 Milliarden Euro für das Unternehmen, das 2016 als Ausgründung der Medizinischen Hochschule Hannover entstanden war.

Hauptentwicklungsprodukt von Cardior ist ein Wirkstoff gegen Herzinsuffizienz infolge eines Herzinfarkts. Dieses Produkt müsse aber noch in weiteren klinischen Studien getestet werden, hieß es seitens des Bundeskartellamts. Über bereits zugelassene Wirkstoffe verfüge Cardior noch nicht.

Neben Abnehmspritze nun auch Herz-Kreislauf Behandlung

Novo Nordisk wolle mit der Übernahme seine Präsenz auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärken, hieß es in der Mitteilung des Bundeskartellamts. Das international tätige Pharmaunternehmen ist selber schwerpunktmäßig in der Entwicklung von Therapien zur Behandlung von Diabetes und Adipositas tätig. Bekannteste Produkte sind die Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid, der vor allem der Behandlung von Typ-2-Diabetes sowie von Adipositas dient.

Die Prüfung der Übernahme war dank einer 2017 ins Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen aufgenommenen Transaktionswertschwelle möglich, sagte der Präsident des deutschen Kartellamts, Andreas Mundt. Diese Transaktionswertschwelle erlaubt die Übernahme von Unternehmen oder Vermögensgegenständen von mehr als 400 Millionen Euro, auch wenn diese noch sehr geringe oder keine Umsätze erzielen. Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht hätten keine Bedenken gegen die Übernahme bestanden, sagte Mundt. Es sei eine Vielzahl möglicher Alternativwirkstoffe in der Entwicklung, auch sei etwa durch Generika Wettbewerb zu erwarten. (APA/dpa-AFX)

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