Interview

EU-Spitzenkandidat Schmit: „Karin Kneissl müsste eigentlich ein Weckruf sein“

Michael Ludwig (links) empfing Nicolas Schmit in seinem Büro im Wiener Rathaus.
Michael Ludwig (links) empfing Nicolas Schmit in seinem Büro im Wiener Rathaus. Jana Madzigon
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EU-Kommissar Nicolas Schmit ist EU-weiter Spitzenkandidat für die europäische Fraktion der Sozialdemokraten. Mit Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig spricht er über Krieg in Europa, russische Einflussnahme auf die Wahl und Wien als „Stadt der Spione“.

Die Presse: Ich formuliere es flapsig: Wenn ich in Wien Menschen auf der Straße nach Nicolas Schmit fragen würde, glauben Sie, dass sie wüssten, wen ich meine?

Nicolas Schmit: Wahrscheinlich nicht.

Das ist ein Problem für einen EU-weiten Spitzenkandidaten.

Schmit: Ich bin ja jetzt nicht hier, um in Österreich gewählt zu werden. Bei der EU-Wahl ist der Spitzenkandidat der, der für eine politische Familie antritt und dann eventuell Präsident der Kommission wird. Aber in der aktuellen Situation ist es sehr schwierig, dass man überall bekannt ist. Frau von der Leyen (EU-Kommissionspräsidentin, Anm.) haben vorher auch nicht viele gekannt.

Aber das genau wäre ja eigentlich die Idee von EU-weiten Spitzenkandidaten gewesen, oder? Dass die Wahl dadurch interessanter wird.

Schmit: Diese Idee ist gut, aber sie ist nicht so ausgegoren, wie sie es sein müsste. Es gab ja auch die Idee mit paneuropäischen Listen, aber das wurde von einigen Mitgliedstaaten nicht angenommen.

Michael Ludwig: Ihre Frage zeigt ja auch das Spannungsfeld auf, das es in der EU gibt, zwischen nationalem Interesse auf der einen Seite und auf der anderen Seite eines gemeinsamen Europas, das man auch nach innen und außen vertritt. Hier spielt das Europäische Parlament eine große Rolle und von daher freue ich mich sehr, dass wir den Spitzenkandidaten der europäischen Sozialdemokratie mit einer sehr kompetenten Liste der SPÖ unterstützen können, angeführt von Andreas Schieder und Evelyn Regner.

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