Meist saß er am Tresen von Moes Taverne, schaute verloren und sagte nichts. Nun starb die Figur den Serientod. Natürlich in der Bar.
Schon in Staffel Eins ist Larry zu sehen. Der Trinker war sozusagen eine Figur der ersten Stunde, obwohl er doch besser zu den letzten Stunden des Tages passte. Denn er war einer der Stammgäste in der Bar von Moe Szyslak und damit im referenzreichen gesellschaftssatirischen Großprojekt „Die Simpsons“, das seit 1989 die Popkultur bereichert.
Dort, wo üblicherweise nicht gealtert und auch wenig gestorben wird, ereilte ihn mit dem Tod nun ein untypisches Schicksal. Sozusagen mit 34 Jahren, denn so lange war Larry dabei. In der 15. Folge der 35. Staffel wollte ein genervter Moe ihn nun aus der Bar werfen, stieß ihn unsanft mit dem Steil seines Wischmobs. Woraufhin Wirt und Gäste erst bemerkten: Larry war tot.
Man sah ihn oft, eine Rolle spielte er aber nie wirklich. Er trank, meist neben dem bebrillten Sam. Mal brabbelte er etwas, mal kippte er vom Hocker. Er war einfach da. Aber wer war er eigentlich? Es zeigt sich: Die anderen Stammgäste hatten wenig über ihn zu sagen. Und mussten sich eine Geschichte ausdenken, nachdem Larrys Mutter sie auf der Beerdigung ihres Sohnes um eine Erinnerung an ihn bittet. Homer, Lenny und Carl fiel schlicht nichts ein.
Andere Personen waren nicht wirklich dort. Nur Marge, die bemerkte: „Er starb ungeliebt in einer Bar.“ Übrigens bezog sich einer der wenigen hörbaren Sätze Larrys auch auf Homers Frau: „Wer ist die Tussi?“, lallte er einmal, als sie hereinschneite. Sehr viel mehr gab es nicht für ihn. Nur herumsitzen, das geht nicht einmal mehr bei den Simpsons, könnte man mit einem Seitenhieb auf die Leistungsgesellschaft sagen.
Larrys Asche sollte übrigens verstreut werden. An einem von ihm scheinbar geliebten Wasserfall, von dem er ein Foto im Tagebuch hatte. Aber es zeigt sich: Das Bild vom Wasserfall stammte aus einer TV-Werbung für sein geliebtes Duff-Bier. Traurig, auch. (rovi)