Arbeitswelt

Japan und der problematische Kampf gegen Überstunden

Länger arbeiten bei geringerem Verdienst. Lkw-Fahrer (hier Mitarbeiter der Yamato-Transport-Gruppe beim Dehnen vor Arbeitsbeginn) ist in Japan kein sonderlich beliebter Job.
Länger arbeiten bei geringerem Verdienst. Lkw-Fahrer (hier Mitarbeiter der Yamato-Transport-Gruppe beim Dehnen vor Arbeitsbeginn) ist in Japan kein sonderlich beliebter Job.Bloomberg
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Japan will die Zahl der Überstunden senken. In einer alternden Bevölkerung sorgt das aber für verschärften Arbeitskräftemangel.

Takashi Kaneko gibt zu, dass um die Regeln, die seit Kurzem gelten, kein Weg mehr herumführte: „Daten zeigen ja, dass sich die Tätigkeit in unserer Branche umso negativer auf die Gesundheit auswirkt, je mehr Überstunden man macht.“ Das lange Sitzen über einem brummenden Motor, der Bewegungsmangel, die Luftqualität. All das führe dazu, dass Lkw-Fahrer besonders oft durch berufsbedingte Erkrankungen auffielen, sagt Kaneko. So könne er nicht dagegen sein, dass Überstunden nun streng reguliert werden.

Aber alles in allem sieht Takashi Kaneko vor allem die Probleme dieser Maßnahme. Er leitet die Abteilung für Managementoptimierung bei der Nihon torakku kyoukai, dem japanischen Lkw-Verband. Und für die Zehntausenden Mitgliedsbetriebe des Branchenverbands sind die neuen Regeln, die seit April gelten, Fortschritt und Katastrophe zugleich. Im Logistiksektor des ostasiatischen Landes dürfen Fahrer fortan nur noch 960 Stunden pro Jahr extra arbeiten. Das hat die Regierung so beschlossen.

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