Samourai Wallet

Nach Verhaftung der Betreiber eines Bitcoin-Mixers: Privatsphäre-Debatte flammt neu auf

Mit der zunehmenden Akzeptanz von Bitcoin wächst auch der Widerstand von Behörden.
Mit der zunehmenden Akzeptanz von Bitcoin wächst auch der Widerstand von Behörden. Imago / Richard B. Levine Via Www.imago-images.de
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Die Verhaftung der beiden Gründer des Bitcoin-Mixers Samourai hat eine Privatsphäre-Debatte ausgelöst.

New York. Am Mittwoch sind die Gründer der Samourai Wallet, Keonne Rodriguez und William Lonergan Hill, festgenommen worden. Die US-Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, ein illegales Geldtransferunternehmen betrieben zu haben, über das Transaktionen in Höhe von zwei Milliarden Dollar abgewickelt und 100 Millionen Dollar gewaschen worden sein sollen. Die Gelder sollen unter anderem aus der Schwarzmarktplattform Silk Road stammen, auf der unter anderem auch Drogen und Waffen gehandelt wurden. Silk-Road-Gründer Ross Ulbricht wurde bereits 2015 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Fall löste Kontroversen aus, Kritiker meinen, Ulbricht selbst habe nichts anderes getan als eine App entwickelt.

Doch wie kommt die Behörde nun zu den Vorwürfen gegen die Samourai-Gründer? Die Samourai Wallet fungierte als Bitcoin-Mixer. Wer Wert auf seine Privatsphäre legt, kann seine Bitcoin mit denen von anderen Nutzern mischen, bis die Herkunft nicht mehr nachvollzogen werden kann. Das ist grundsätzlich legal – sofern man es tatsächlich nur tut, um seine Privatsphäre zu schützen.

Das U.S. Attorney’s Office des Southern District of New York meint jedoch, das Unternehmen habe als Hafen für kriminelle Geldwäscher und Umgeher von Sanktionen fungiert, und die beiden Betreiber hätten das nicht nur gewusst, sondern auch begünstigt. So sollen die beiden im Juni 2022 auf Twitter gepostet haben: „Welcome new Russian oligarch Samourai Wallet users“. Im August desselben Jahres erklärten sie einem Nutzer, dass sie „voll und ganz auf Zensurresistenz sowie auf Schwarz- und Graumärkte fokussiert“ seien.

Unternehmen in Sorge

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