Papierindustrie

Wellpappe-Industrie kämpft mit Umsatzeinbruch

Die heimische Wellpappe-Industrie blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. 
Die heimische Wellpappe-Industrie blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. IMAGO/Sylvio Dittrich
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Das Jahr 2023 war für die Branche ein schwieriges: Der Umsatz ist um fast 17 Prozent eingebrochen, der Mengenrückgang wurde auf elf Prozent beziffert. Für heuer zeigt man sich jedoch etwas zuversichtlicher.

Die heimische Wellpappe-Industrie blickt auf ein schwieriges Jahr 2023 zurück. Hoher Kostendruck, verhaltene Konsumlaune, eine Zurückhaltung bei den Investitionen sowie eine hohe Inflation haben den Umsatz der Branche um 16,5 Prozent auf 547,7 Mio. Euro einbrechen lassen. „Die erhoffte Erholung im vierten Quartal ist nicht eingetroffen“, sagte Stephan Kaar, Sprecher des Forums Wellpappe Austria, am Montag bei einem Pressegespräch.

Der mengenmäßige Absatz verringerte sich im vergangenen Jahr um rund elf Prozent auf 740 Millionen Quadratmeter. Für heuer sieht Kaar positive Signale, da sich die Teuerung und auch die Zinsen auf dem Weg nach unten befinden. Die Erholung dürfte aber noch bis zum dritten oder vierten Quartal 2024 dauern und auch dann rechnet die Branche nur mit einem leichten Plus von rund zwei Prozent.

Zwei Drittel der heimischen Waren in Wellpappe verpackt

Zwei Drittel aller in Österreich hergestellten Waren werden laut dem Branchenvertreter in Wellpappe verpackt. Das Forum Wellpappe vertritt die Interessen von sieben Wellpappe-Firmen in Österreich, die in Summe rund 1600 Beschäftigte haben. Dazu zählen Donauwell, Dunapack Packaging, die Margarethner Verpackungsgesellschaft, Mondi, Rondo, Steirerpack und Tewa.

Die wichtigsten Abnehmer der heimischen Wellpappe-Industrie waren 2023 die Lebensmittel- und Getränkewirtschaft mit knapp 46 Prozent, gefolgt von Maschinen, Möbel, Elektronik und Automotive mit 18 Prozent. Der Anteil von Versandverpackungen liegt bei rund zehn Prozent.

Paketmengen steigen weiter

Auch bei der teilstaatlichen Post spielt Wellpappe eine große Rolle. Getrieben vom E-Commerce-Geschäft würden die Paketmengen stetig steigen, sagte Post-Paketvorstand Peter Umundum. Im Vorjahr wurden in Österreich 368 Millionen Pakete verschickt, ein Plus von fast sechs Prozent gegenüber 2022. Die Post stellte davon 200 Millionen Stück zu.

Seit rund zwei Jahren experimentiert die Post mit Mehrwegverpackungen, die wieder retourniert werden können, dann gereinigt werden und erneut in den Versand kommen. Der Aufwand sei jedoch recht hoch und rechne sich finanziell ab etwa zehn Umläufen, räumte Umundum ein. (APA)

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