Integrationsbarometer

Wie die Stimmung im Wahljahr rund um Fragen der Integration ist

Der Brunnenmarkt in Wien war in der Debatte um gelungene Integration immer wieder Gegenstand.
Der Brunnenmarkt in Wien war in der Debatte um gelungene Integration immer wieder Gegenstand. Clemens Fabry
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Die Österreicher sehen die Situation rund um Fragen der Zuwanderung und des Zusammenlebens mit Zuwanderern und Geflüchteten kritisch. Sie finden auch, dass Integration keine Einbahnstraße ist und Vorurteile ein Problem sind.

Dieser Tage läuft mit der Präsentation der verschiedenen Wahlprogramme der EU-Wahlkampf endgültig an. Eines der Hauptthemen ist dabei einmal mehr die Zuwanderung. Entsprechend interessant sind die Ergebnisse des aktuellen Integrationsbarometers, das heute, Dienstag, veröffentlicht wird und dessen Ergebnisse der „Presse“ vorab vorliegen.

Im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) hat das Institut von Meinungsforscher Peter Hajek 1000 österreichische Staatsbürger zum Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Im Bereich „Zuwanderung, Integration und internationale Konflikte“ bereiten den Menschen die Verbreitung des politischen Islam und die Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern die meisten Sorgen. Das erste Mal abgefragt wurde auch die Eskalation der Lage im Nahen Osten. Dazu hält Hajek fest, die Österreicher würden hier zwar Empathie zeigen, aber: „Die Lage in Gaza versetzt die Menschen in Österreich nicht in große Sorgen.“

Inflation führt Sorgenliste an

Noch mehr als die Zuwanderung belastet die Befragten laut Barometer aber die Inflation, also die Preise für Strom, Heizen und Lebensmittel. Sehr oft genannt wurden auch der Zustand des Gesundheitssystems und der Klimawandel.

Nach ihrer Beurteilung des Zusammenlebens zwischen Österreichern und Zuwanderern gefragt, waren die Österreicher traditionell gespalten. „Eine sehr österreichische Situation, irgendeiner raunzt immer“, sagt dazu Hajek. 2022 gab es dann angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine und die Fluchtbewegung in der Wahrnehmung der Befragten eine Verbesserung. Seit April 2022 geht die Schere aber weiter auseinander. Im März 2024 beurteilten die Situation nun 61 Prozent als schlecht, 34 Prozent als gut.

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