Kolumne

Aufgeschnappt: Von Kipferln und Provokateuren auf Radwegen

Auf den Radwegen ist es eng geworden. Und sehr vielfältig.
Auf den Radwegen ist es eng geworden. Und sehr vielfältig. Clemens Fabry
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Auf den Radwegen ist so viel mehr los als noch vor einigen Jahren, und eigentlich ist die Vielfalt ja schön. Man fährt, weicht aus, man hilft und schimpft.

Mich auf dem Radweg befindend, fährt mir einer entgegen, der eine Hand auf dem Lenkrad hat und mit der anderen voller Genuss in sein Kipferl beißt. Interessantes Konzept: Die Kalorien, die oben hineingeschüttet werden, werden unten zeitgleich wieder abgeschafft – der Mann kommt gewissermaßen mit einem Nulldefizit an seinem Ziel an. Wer das Konzept nicht so interessant findet: alle anderen, die ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs sind und jetzt dem Croissant-Typen ausweichen müssen, weil der nicht ordentlich fahren kann wegen seiner Figur.

Es ist überhaupt grotesk, wie manche Zeitgenossen das Fahrradfahren interpretieren. Einen sehe ich, der hat einen Tennisschläger in der Hand und schwingt fahrend damit herum. Sind die Tennishallen ausgestorben? „Deppata!“, ruft ihm einer nach, aber der Angesprochene grinst nur und spielt weiter Tennis gegen die Luft des fünften Bezirks.

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