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Putins fünfte Amtszeit: „Russland, das ist ein Land der Sieger“

Big Putin is watching you. Riesige Wandmalerei an einem Wohnblock in Kaschira, Region Moskau.
Big Putin is watching you. Riesige Wandmalerei an einem Wohnblock in Kaschira, Region Moskau.Getty/Bloomberg
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Am 7. Mai startet Wladimir Putin in seine fünfte Amtszeit als Russlands Präsident. Ohne Krieg ist sie nicht denkbar. Das gesamte politische System ist auf den Krieg in der Ukraine ausgerichtet. Die Gesellschaft ist militarisiert – und gleichgültig zugleich.

Plötzlich steht der Krieg mitten in Moskau. Er ist hierher gekarrt worden, damit er unter strahlendem Sonnenschein bejubelt werden kann, verewigt auf Familienbildern.

„Oh“, „Wow“, „Alles unsers“, der Marder aus Deutschland, der Abrams aus den USA, der finnische Sisu Pasi. „Wo ist der Leopard? Ich will zum Leoparden!“, sagen die meisten an diesem Tag und machen vom erbeuteten deutschen Kampfpanzer hier, im Siegespark am westlichen Zentrumsrand der Stadt, noch ein Bild aus der Ferne. „Die Geschichte wiederholt sich“, steht auf einem Plakat. Auf einem anderen: „Unser Sieg ist unausweichlich.“

Es ist das simple wie unheilvolle Rezept, aus dem die russische Propaganda gemacht ist, aus dem die russische Politik gemacht ist. Die Machthaber setzen aufs Narrativ, in der Ukraine werde der Kampf gegen den Faschismus fortgesetzt, den die Vorväter begonnen haben. Über die Perversion der Verdrehungen macht sich hier, bei der „Trophäenschau“, die das russische Verteidigungsministerium unter freiem Himmel präsentiert, wohl niemand Gedanken.

»Für die Massen ist es ein Leichtes auszublenden, ja zu vergessen, dass Krieg nicht Romantik ist, sondern Trauer und Schmerz.«

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