Jagd-Anekdote

Als sich Berlusconi wegen eines von Putin herausgeschnittenen Reh-Herzens übergeben musste

Ein Archivbild vom 5. Juli 2019. Der russische Präsident Wladimir Putin besuchte Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi in Rom.
Ein Archivbild vom 5. Juli 2019. Der russische Präsident Wladimir Putin besuchte Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi in Rom.Alexei Druzhinin via www.imago-images.de
  • Drucken

Ein ehemaliger Senator und Vertrauensmann des verstorbenen italienischen Ex-Premiers berichtet über die Freundschaft der beiden Spitzenpolitiker. Die Jagd-Episode dürfte das Vertrauen weniger infrage gestellt haben, als Putins Angriff auf die Ukraine.

Dass der im vorigen Juni verstorbene, italienischen Ex-Premier Silvio Berlusconi und der russische Präsident Wladimir Putin befreundet waren, ist eine bekannte Tatsache. Ein ehemaliger Vertrauensmann Berlusconis, Fabrizio Cicchitto, hat jetzt in italienischen Medien neue Einblicke in die Beziehung zwischen den beiden Spitzenpolitikern gegeben. Er schilderte etwa ein Jagderlebnis der beiden, bei dem sich Berlusconi angeblich übergeben musste.

Der ehemalige Senator Fabrizio Cicchitto erzählte im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Sonntagsausgabe) von einer Episode, die Berlusconi dazu angeblich dazu veranlasst habe, seine mehr als 20-jährige Freundschaft zum Kreml-Chef zu überdenken. Putin forderte Berlusconi demnach bei einem Besuch in Russland auf, gemeinsam mit ihm auf Jagd zu gehen. Berlusconi habe davor noch nie ein Gewehr in der Hand gehabt hatte.

Bei der Jagd schoss Putin zwei Rehe. Danach nahm er ein Messer und entnahm einem der Tiere das Herz und schenkte es Berlusconi - so erzählt Cicchitto. „Ich bekam einen Schock. Ich versteckte mich hinter einem Baum und übergab mich“, soll Berlusconi ihm damals erzählt haben.

Gegenseitige Bewunderung

„Berlusconi und Putin bewunderten einander, und ihre Beziehung war absolut gleichberechtigt. Putin hielt diesen italienischen Unternehmer, der das Fernsehen kontrollierte und den Sprung in die Politik geschafft hatte, für brillant. Berlusconi wiederum hielt Putin für einen Pragmatiker, der in der Lage war, ein Land wie Russland zu führen, und mit dem man viele Dinge gemeinsam tun konnte: von der Wirtschaft bis zu Frauenbeziehungen. Berlusconi hatte den Ehrgeiz, Putin in den Westen und die Nato zu bringen. Er dachte, er würde gewinnen, und stattdessen wurde er von Putin auf den Arm genommen“, berichtete Cicchitto.

Nach Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 war Berlusconi zu Putin auf Distanz gegangen. „Nach der Ukraine-Invasion war Berlusconi enttäuscht. Und das, obwohl er (den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr) Selenskij, den er als ‚einen größenwahnsinnigen, für sich und andere gefährlichen Schauspieler' bezeichnete, aufs Blut verachtete“, so Cicchitto. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.