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Finanzminister Brunner: Überstunden sollen steuerfrei sein

Finanzminister Magnus Brunner
Finanzminister Magnus BrunnerAPA/APA/Roland Schlager
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Finanzminister Magnus Brunner unterstützt die Vorschläge des Vorarlberger Landeshauptmanns, Markus Wallner, mit denen Leistung honoriert werden soll.

Wien. Vier-Tage-Woche, vielleicht besser noch nur eine Dreieinhalb-Tage-Woche, eine Work-Life-Balance mit deutlichem Überhang für „Life“ und am besten nur Teilzeitarbeit: Diese Anforderungen an einen Arbeitsplatz scheinen, verfolgt man die öffentliche Diskussion, für immer mehr Menschen besonders wichtig zu sein.

Dass in Zeiten von Fachkräftemangel und wirtschaftlicher Anspannung vielleicht mehr geleistet werden muss, ist kein Thema. Als Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) die Idee befürwortete, die Arbeitszeit auf 41 Stunden zu verlängern, wurde sie umgehend von ihrem Parteichef, Bundeskanzler Karl Nehammer, öffentlich zurückgepfiffen: „Eine Verlängerung der gesetzlichen Regelarbeitszeit kommt für mich fix nicht infrage“, stellte Nehammer klar.

Nun kommt von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) ein weiterer Vorschlag, wie man Mehrarbeit attraktiver machen kann. Er unterstütze die Idee, Überstunden „generell steuerfrei zu machen“, meinte Brunner am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz der Steuerfahndung.

Bonus für Vollzeitbeschäftigung

Der Vorschlag kam vergangene Woche vom Vorarlberger Landeshauptmann, Markus Wallner (ÖVP), der diesen wiederum aus dem „Plan für Österreich“ hat, den Parteichef Nehammer zu Beginn des Jahres vorgestellt hat. Nur ist dieser Punkt in dem 82-seitigen Wahlprogramm der ÖVP weitgehend untergegangen. Ebenso die Idee eines jährlichen steuerfreien Vollzeitbonus in Höhe von 1000 Euro.

Die Frage, ob es einen konkreten Plan zur Umsetzung der steuerfreien Überstunden gebe, verneinte Brunner. Das sei eine Aufgabe „für die nächste Legislaturperiode“. Dass er bzw. die ÖVP nach der Nationalratswahl der nächsten Regierung möglicherweise nicht mehr angehören würde, wollte Brunner nicht kommentieren: „Da wissen Sie mehr als ich.“

Überstunden schon jetzt zum Teil steuerfrei

Der Finanzminister verwies darauf, dass bereits jetzt ein Teil der Überstunden steuerfrei sei. Normalerweise sind Zuschläge für die ersten zehn Überstunden im Monat bis maximal 50 Prozent des Grundlohns, jedoch bis höchstens 120 Euro, steuerfrei. Für die Kalenderjahre 2024 und 2025 können zudem die ersten 18 Überstunden im Monat bis zu 200 Euro Zuschläge steuerfrei ausbezahlt werden.

Auch den steuerfreien 1000-Euro-Bonus pro Jahr hält Brunner für eine Maßnahme, um Leistung attraktiver zu machen und jene zu belohnen, die Vollzeit arbeiten. Befragt, ob dafür 1000 Euro genügen, meinte der Minister: „Ich glaube, dass das eine durchaus sinnvolle Zahl ist.“ (rie)

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