Jagd

Wolfsabschuss-Prämie: Bürgermeister aus Kärnten in Wien vor Gericht

Der Wolf zählt zu den geschützten Tieren, ein Kärntner Bürgermeister stand nun wegen einer versprochenen Abschuss-Belohnung vor Gericht.
Der Wolf zählt zu den geschützten Tieren, ein Kärntner Bürgermeister stand nun wegen einer versprochenen Abschuss-Belohnung vor Gericht.APA/dpa/B. Roessler
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Ein Mölltaler Ortschef hatte 2500 Euro pro vorgelegtem Kadaver versprochen.

Der Bürgermeister einer Mölltaler Gemeinde musste sich am Montag im Wiener Landesgericht für Strafsachen wegen Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen verantworten. Er hatte vergangenen August dem Magazin „Profil“ sinngemäß erklärt, seine Gemeinde werde dem örtlichen Jägerverband (dem sogenannten Hegering) 2500 Euro pro vorgelegtem Wolfskadaver bezahlen.

Ob vor dem Abschuss versucht werde, das Tier – wie vorgeschrieben – durch Abschrecken oder durch Vergrämen loszuwerden, sei dabei nicht von Bedeutung. „Wir wollen den Kadaver in voller Pracht.“ So wurde der Gemeindechef zuletzt in der „Kleinen Zeitung“ (Onlineausgabe) zitiert.

Dieser Vorstoß brachte dem Bürgermeister nun einen Strafantrag ein. Zuvor hatte der „Verein gegen Tierfabriken“ eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht. Die darin geäußerten Vorwürfe in Richtung Amtsmissbrauch und Anstiftung zur Tierquälerei wurden von der Anklagebehörde zwar nicht aufgegriffen. Allerdings drohten dem Bürgermeister zuletzt bis zu zwei Jahre Haft, weil er laut Strafantrag mit seiner Prämie zum illegalen Erlegen von nicht zum Abschuss freigegebenen Wölfen aufgerufen habe. Der Wolf ist grundsätzlich streng geschützt.

„Nicht mehr bedroht“

Es sei seit 2005 bekannt, „dass der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht ist“, so der Bürgermeister zur „Kleinen Zeitung“ weiter.

Und: „Auf allen Ebenen gibt es seit zig Jahren Bemühungen, den Schutzstatus zu lockern. Sämtliche Maßnahmen, den Wolf abzuwehren, sind bisher fehlgeschlagen. Die einzige Möglichkeit ist, ihn mit dem Jagdgewehr zurückzudrängen. Als Bürgermeister bin ich den Bauern und den Menschen, die Angst um ihre Kinder haben, verpflichtet.“ (m. s.)

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