Medien

Qualitätsjournalismus: Bei der neuen Förderung liegt die „Krone“ vorn

Wer bekommt wie viel? Und warum?
Wer bekommt wie viel? Und warum? APA
  • Drucken

Die KommAustria schüttete 18,5 Mio. Euro an Print- und Onlinemedien aus. Mehr als ein Zehntel an die „Kronen Zeitung“, dahinter kommen „Kurier“ und „Kleine Zeitung“. Der „Exxpress“-Antrag wurde abgelehnt.

Die Medienbehörde KommAustria hat erstmals die Förderung für Qualitätsjournalismus an Print- und Onlinemedien ausgeschüttet (durch eine Prüfung der EU-Kommission hatte sich der Beschluss der neuen Förderung verzögert). Dabei entfiel mit rund 2,3 Mio. Euro mehr als ein Zehntel der Fördermittel auf die „Kronen Zeitung“. Zählt man „Österreich“/oe24 und „Heute“ hinzu, entfielen fast 4 Mio. Euro und damit ein Fünftel der Fördersumme auf die drei größten Boulevardmedien des Landes.

Hinter der „Kronen Zeitung“ folgten der „Kurier“ (ca. 1,6 Mio. Euro) und die „Kleine Zeitung“ (ca. 1,4 Mio. Euro). „Der Standard“ kam auf in etwa 1,1 Mio. Euro. Die Auszahlung erfolgte für das Jahr 2022, eine weitere Tranche der mit rund 20 Mio. Euro dotierten Förderung soll folgen und die Entscheidung über die Vergabe für 2023 heuer im Frühsommer kommuniziert werden.

Journalistischer Arbeitsplätze als Hauptkriterium

15 Millionen Euro der Qualitätsjournalismusförderung entfällt auf Journalismusförderung. Die Höhe der Förderung berechnet sich nach der Anzahl des nach Kollektivvertrag oder kollektivvertragsähnlichen Verträgen festangestellten, redaktionellen Personals. Für Auslandskorrespondenten sind je 10.000 Euro an Förderung vorgesehen. Zusätzliche Mittel fließen bei einem vorhandenen Redaktionsstatut, einem Qualitätssicherungssystem und Frauenförderplänen.

Für Inhaltsvielfaltförderung sind 2,5 Millionen Euro vorgesehen. Sie fördert regionale wie auch internationale und EU-Berichterstattung so sie jeweils zumindest 20 Prozent des redaktionellen Inhalts ausmachen. (Auch) hier stand die „Kronen Zeitung“ mit rund 420.000 Euro an der Spitze. Zudem hält die Qualitätsjournalismusförderung Mittel für Aus- und Weiterbildung, Medienkompetenz-Förderung, die Förderung von Selbstkontroll-Einrichtungen sowie Presseclubs und schließlich Medienforschungsförderung bereit.

Abgelehnt: „Exxpress“, „Autorevue“, „ChefInfo“

Um Förderung angesucht, aber abgelehnt wurden etwa „Yachtrevue“, „Autorevue“, „ChefInfo“ und „Gusto“, da es sich dabei um keine Universalmedien handelt. „Exxpress“ schaute durch die Finger, da es einen Nachweis nicht erbrachte. Generell von der Förderung ausgeschlossen sind auch demokratiefeindliche Medien - also etwa solche, die in der Vergangenheit wiederholt zu Hass oder Gewalt gegen eine Gruppe aufgestachelt haben oder wegen Verhetzung verurteilt worden sind. Auf Basis dieser Bestimmung wurde kein Antrag auf Förderung abgelehnt. (APA/red.)

Details zur Entscheidung sind auf der Seite der RTR bzw. KommAustria veröffentlicht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.