Politik

Irans Ex-Präsident Ahmadinejad hält Vortrag an Budapester Uni

Ahmadinejad (Mitte) in einer Aufnahme aus dem Jahr 2009.
Ahmadinejad (Mitte) in einer Aufnahme aus dem Jahr 2009.APA / AFP / Atta Kenare
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Mahmud Ahmadinejad, von 2005 bis 2013 iranischer Präsident, fiel wegen Äußerungen über den Holocaust auf. Er soll an der Budapester Universität für den Öffentlichen Dienst über Umweltthemen referiert haben.

Der unter anderem wegen seiner Äußerungen über den Holocaust umstrittene iranische Ex-Präsident Mahmud Ahmadinejad hat an einer Universität in Budapest einen Vortrag gehalten. Ein Berater des früheren Politikers sagte der auf Wirtschaftsthemen spezialisierten iranischen Agentur Ilna, Ahmadinejad sei am Montag auf Einladung der Budapester Universität für den Öffentlichen Dienst (NKE) in die ungarische Hauptstadt gereist, um einen Vortrag über Umweltthemen zu halten.

Auch andere iranische Medien berichteten über den Auftritt. Im Internet tauchte am Mittwoch ein Video auf, das Ahmadinejad beim Verlassen der Hochschule zeigen soll. Die Universität ließ mehrfache Medienanfragen dazu unbeantwortet. Im öffentlich zugänglichen Veranstaltungskalender der Hochschuleinrichtung fand sich weder ein Hinweis auf eine Konferenz zu Umweltthemen noch zu einem Vortrag des iranischen Ex-Präsidenten.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hatte die NKE 2011 gegründet, um Kader-Nachwuchs für den Staats- und Sicherheitsapparat heranzuziehen. Die Uni bildet Beamte, Polizisten, Berufsmilitärs und Geheimdienstler aus.

Israelische Botschaft in Ungarn verurteilt den Auftritt

Ahmadinejad gilt als einer der kontroversesten iranischen Politiker der letzten Jahrzehnte, der insbesondere durch seine umstrittenen Aussagen zum Holocaust weltweit in der Kritik stand. Inzwischen hat sich der 67-Jährige im Iran von der Öffentlichkeit zurückgezogen. Der Ex-Präsident hatte in den vergangenen Jahren überraschend auch Kritik an der iranischen Regierung geäußert.

Die israelische Botschaft in Budapest verurteilte den Auftritt aufs Schärfste. „Die Einladung eines selbst ernannten Holocaust-Leugners (...) verletzt das Andenken an die Opfer“, teilte die diplomatische Vertretung dem ungarischen Ableger des TV-Senders Euronews mit, der als erster unter Berufung auf iranische Quellen über den Auftritt des Iraners berichtet hatte. Ahmadinejad habe während seiner Präsidentschaft von 2005 bis 2013 eine Politik betrieben, die „den Holocaust und seine Opfer verspotteten, herabminderten und infrage stellte“, so die israelische Botschaft. (APA/dpa)

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