Kfz-Industrie

Fisker Austria rutscht mit 1,34 Mrd. Euro in die Insolvenz

Fisker US befindet sich seit kurzem selbst in einer Liquiditätskrise. Fisker Austria soll nun restrukturiert und fortgeführt werden. 
Fisker US befindet sich seit kurzem selbst in einer Liquiditätskrise. Fisker Austria soll nun restrukturiert und fortgeführt werden. IMAGO/Richard B. Levine
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Die Österreich-Tochter des US-Elektroautobauers Fisker ist in großen finanziellen Schwierigkeiten gefangen. Es wurde das bisher größte Insolvenzverfahren der Steiermark eröffnet.

Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung der Österreich-Tochter des US-Elektroautobauers Fisker Automotive ist am Landesgericht Graz eröffnet worden. Die Verbindlichkeiten (Passiva) wurden mit 1,34 Mrd. Euro angegeben. Die Aktiva belaufen sich laut KSV auf 959 Mio. Euro (Buchwerte) oder zu geschätzten Liquidationswerten auf 40,5 Mio. Euro (AKV) oder 66,3 Mio. Euro (Creditreform). Es handelt damit um das bis dato größte Insolvenzverfahren in der Steiermark.

Die hohen Passiva der 2021 gegründeten Fisker GmbH würden Großteils auf Verbindlichkeiten gegenüber Fisker-Gruppengesellschaften („Intercompany“) entfallen, hieß es von den Kreditschützern. Von der Insolvenz sind rund 615 Gläubiger betroffen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 47 Dienstnehmer. Fisker entwickelt und verkauft Elektrofahrzeuge, die sie von der Magna-Steyer-Fahrzeugtechnik produzieren ließ.

Fisker auch in den USA in Schwierigkeiten

Die Österreich-Tochter von Fisker konzentriert sich in erster Linie auf das Management der Auftragsfertigung in Graz. Die Produktion der Fahrzeuge war von Magna aber gestoppt worden. Ursprünglich plante Fisker, von Magna in Graz 40.000 Autos pro Jahr produzieren zu lassen, allerdings wurden bisher nur 10.000 gebaut.

Die Liquidität des Unternehmens und der Fisker-Gruppe wurde laut Schuldnerangaben durch Fisker US zentral finanziert. Fisker US befindet sich seit kurzem aber selbst in einer Liquiditätskrise. Fisker Austria soll nun restrukturiert und fortgeführt werden. Das Unternehmen bietet den Gläubigern eine Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, an. (APA)

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