Europareise

Xi Jinping in Serbien: Die Nachteile der „eisernen Freundschaft“ mit China

Xi Jinping und Alexander Vucic vor den Ehrengarden in Belgrad.
Xi Jinping und Alexander Vucic vor den Ehrengarden in Belgrad.Reuters / Marko Djurica
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Als „eiserner Freund“ gefeiert - und hofiert: Bewusst reiste Chinas Staatspräsident Xi Jingpang während seiner Europatour nach Serbien. Der EU-Anwärter ist ein Paradebeispiel, wie Peking mit Krediten und Baubeton den Einfluss in Europa ausweitet – und festigt.

Belgrad. Der hohe Gast aus dem Fernen Osten konnte sich in Belgrad wie in der Heimat wähnen. Nicht nur ein Meer roter Nationalflaggen und überdimensionierte Willkommensbotschaften erwarteten Chinas Staatschef Xi Jinping bei seiner zweitägigen Visite in Serbiens Hauptstadt. Hunderte von Autobussen hatten am Mittwoch aus allen Ecken und Enden des Balkanstaats tausende von Werksjublern vor den „Palast Serbiens“ gekarrt.

Als „unseren großen eisernen Freund“, würdigte Staatschef Aleksandar Vucic salbungsvoll seinen gefeierten Gast, der nirgendwo einen „solchen Respekt und eine solche Liebe wie in Serbien“ finden könne. Euphorisch feierte er auch die Unterzeichnung eines Freihandelsabkommen und zwei Dutzend weiterer Verträge. Schon in fünf Jahren könne serbischer Wein und in zehn Jahren sogar Rakija zollfrei nach China exportiert werden, jubilierte der populistische Landesvater: „Wisst Ihr, was das für unser Land bedeutet? Die Rettung!“

»Wir sind bereit, unsere Beziehungen mit Serbien fortzusetzen – im Geist unserer eisernen Freundschaft.«

Xi Jinping

Chinas Staats- und Parteichef

Diplomatisch gab der am Dienstagabend pünktlich am 25. Jahrestag der Nato-Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad eingeflogene Xi Jinping die Komplimente seines Gastgebers zurück. Vucic sei ein „außergewöhnlicher Staatsmann mit einer strategischen Vision“ würdigte er seinen Amtskollegen, der in der EU wegen seines Schmusekurses mit Moskau und Peking zunehmend an Kredit verliert: „Unsere Beziehungen sind ein wahres Beispiel der Beziehungen Chinas mit einem europäischen Land. Wir sind bereit, sie fortzusetzen – im Geist unserer eisernen Freundschaft.“

China und Serbien besiegelten rund 30 bilaterale Verträge.
China und Serbien besiegelten rund 30 bilaterale Verträge.Reuters / Marko Djurica

Serbiens Schulden bei China haben sich verzwölffacht

Tatsächlich ist der zwischen Ost und West lavierende EU-Anwärter ein Paradebeispiel, wie Peking mit Krediten und Baubeton seinen Einfluß in Europa ausweitet – und festigt. Doch was sind die Errungenschaften, der Charakter und der Preis dieser „eisernen Freundschaft“?

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