Eishockey-WM

Schweden und USA fordern Titelverteidiger Kanada

Connor Bedard soll es für die Ahornblätter richten.
Connor Bedard soll es für die Ahornblätter richten.GEPA pictures / Edgar Eisner
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Kanadier bestreiten die WM in Prag mit einem jungen Team und hohen Erwartungen, Schweden und USA warten ebenso viele Topspieler aus der NHL auf. Gastgeber Tschechien enttäuscht mit schwacher Vorbereitung.

Mit einer jungen Mannschaft und sieben aktuellen oder ehemaligen Weltmeistern verteidigt Kanada bei der am Freitag beginnenden WM in Tschechien (Prag und Ostrava) den Titel. Teamchef Andre Tourigny soll die Auswahl mit Supertalent Connor Bedard zum 29. Gold führen. Schweden und die USA, die gleich am ersten WM-Tag in Ostrava aufeinandertreffen, gelten als stärkste Herausforderer. Österreich startet den Kampf um den Klassenerhalt am Samstag (16.20 Uhr) in Prag gegen Dänemark.

Die Kanadier standen seit 2019 stets im Finale, auch mit viel Jugend (elf Spieler zwischen 18 und 23 Jahre) soll diese Serie nicht reißen. „Wir haben eine gute junge Gruppe. In der Vergangenheit haben wir gute Erfahrungen damit gemacht“, sagte Teamchef Andre Tourigny. Nach den beiden Testspielen gegen Österreich in Wien (5:1) und gegen Ungarn (4:0) erhielt Team Canada aber routinierte Verstärkung durch drei starke NHL-Stürmer, die Talente Adam Fantilli (19) und Macklin Celebrini (17) traten die Heimreise an.

Hinter der Bande

Tourigny stand schon bei mehreren WM-Turnieren an der kanadischen Bande und führte das Mutterland des Eishockey im vergangenen Jahr als Cheftrainer zum Titel. „Die WM ist immer ein Rennen. Entscheidend ist, wer sich im Turnier am meisten steigert“, erklärte der Coach und hob die starke Konkurrenz hervor. „Eines, das ich gelernt habe, ist, dass jeder jeden schlagen kann. Das macht das Turnier so speziell. Es gibt viele Mannschaften, die überraschen können“, sagte Tourigny.

Im vergangenen Jahr waren dies vor allem Deutschland, das sich erst im Finale geschlagen geben musste, und Lettland, das auf dem Weg zur Bronzemedaille Schweden und die USA besiegte. Schweden ist seit fünf Jahren ohne WM-Medaille, heuer gilt das „Dreikronenteam“ mit 18 hochklassigen NHL-Spielern und der auf dem Papier wohl stärksten Verteidigung als heißer Titelanwärter. Die Routiniers Erik Karlsson und Victor Hedman führen das Team an, in dem fünf Clubkollegen von Marco Rossi von Minnesota Wild dabei sind. Die USA sind mit dem nominell besten Kader seit Jahren angereist. Teamchef John Hynes, Rossis Cheftrainer in Minnesota, hat Top-Stürmer, starke Verteidiger und mit Alex Lyon einen starken Torhüter im Kader.

Finnland, Finnland!

Finnland hat sich in den vergangenen fünf Jahren mit Kanada alle Goldmedaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften aufgeteilt. Bei der Heim-WM im vergangenen Jahr blieb das Suomi-Team mit Rang sieben aber hinter den Erwartungen. Vier Olympiasieger von 2022 und sieben Weltmeister der Jahre 2019 und 2022 sollen Finnland wieder zurück in die Medaillenränge bringen.

Tschechien hat seit dem Titel 2010 kein Finale mehr erreicht und will bei der dritten Heim-WM als eigener Staat (nach 2004 und 2015) endlich eine Medaille. Im Gastgeberland herrscht allerdings Skepsis vor. Im finalen Vorbereitungsturnier mit Schweden, Finnland und der Schweiz setzte es drei Niederlagen, nur zwei Tore erzielte der sechsfache Weltmeister dabei. Teamchef Radim Rulik überraschte danach mit seinem WM-Kader, für den er mit Tomas Nosek, Radim Zohorna und Jakub Vrana gleich drei NHL-Stürmer aussortierte. So geht Tschechien mit acht NHL-Spielern, davon drei Torhüter, ins Turnier.

Als Medaillenkandidat fühlt sich auch die Schweiz, die zuletzt zweimal die Gruppenphase als Nummer eins abgeschlossen hat, aber, seit 2018 das Viertelfinale nicht mehr überstanden hat. „Wir steigerten uns in den letzten Jahren im Bereich der Athletik, verbesserten unser Zweikampfverhalten, fanden taktisch eine gute Balance, blieben aktiv bei Führungen. Nun befinden wir uns aus meiner Sicht in der letzten Phase. Wir gehören nun zum Mitfavoritenkreis. Unter höchstem Druck als Favorit zu reüssieren, ist der schwierigste Schritt“, erklärte der seit Dezember 2015 amtierende Teamchef Patrick Fischer.

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