Wahl.

Doppelsieg leitet Rechtsruck in Nordmazedonien ein

Gordana Siljanovska-Davkova, die neue Präsidentin.
Gordana Siljanovska-Davkova, die neue Präsidentin.Imago/Petr Stojanovski
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Das Comeback der Nationalpopulisten in dem Südbalkanstaat könnte die stockende EU-Annäherung weiter verzögern und für neue Spannungen mit den Nachbarn Griechenland und Bulgarien sorgen.

Belgrad. Über dem pompösen Parteipalast der Wahlsieger in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje knallten die Feuerwerkskörper. Im Schein roter Rauchfackeln und mit umgehängten Nationalflaggen feierten die Anhänger der rechten VMRO-DPMNE bis in die frühen Morgenstunden mit patriotischen Gesängen den Erdrutschsieg und die Rückkehr an die Macht. Nach sieben langen Jahren in der Opposition haben die Nationalpopulisten die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen noch klarer als erwartet für sich entschieden.

Über einen „historischen Sieg“ jubelte Hristijan Mickoski, der VMRO-Chef und der vermutlich künftige Premier. Tatsächlich haben die beiden Urnengänge die politische Landschaft in dem Südbalkanstaat drastisch umgekrempelt. Während die VMRO ihren Stimmenanteil von 34,5 auf 43,2 Prozent vergrößern konnte, erlebten die bisher regierenden, proeuropäischen Sozialdemokraten (SDSM) mit dem Verlust von über der Hälfte ihres Anhangs und 15,4 Prozent der Stimmen ein Debakel: Im Parlament ist die stark geschrumpfte SDSM-Fraktion hinter dem bisherigen albanischen Juniorpartner DUI (13,8 Prozent) wegen der Eigenheiten des Wahlrechts gar nur noch drittstärkste Kraft.

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