Vatikan

Papst startet Countdown für „Heiliges Jahr“ der Hoffnung

Papst Franziskus
Papst FranziskusImago / Alessia Giuliani / Ipa-agency.ne
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Das Jubiläumsjahr der römisch-katholischen Kirche beginnt am 24. Dezember - es findet in der Regel nur alle 25 Jahre statt. Der Vatikan rechnet mit rund 30 Millionen Pilgern, die um Vergebung ihrer Sünden bitten werden.

Papst Franziskus hat ein Heiliges Jahr ausgerufen, das Ende Dezember beginnt. Im Vordergrund steht das Thema „Hoffnung“ in einer von Konflikten geplagten Welt. Das Heilige Jahr, eines der wichtigsten Ereignisse der römisch-katholischen Kirche, findet in der Regel alle 25 Jahre statt. Es wird erwartet, dass etwa 30 Millionen Pilger nach Rom reisen, um die Vergebung ihrer Sünden zu bitten.

Bei einer feierlichen Zeremonie im Petersdom vor einer massiven Bronzetür, die mit Tafeln verziert ist, die die Sünde des Menschen und die Barmherzigkeit Gottes darstellen, präsentierte der Papst Donnerstagnachmittag die Verkündigungsbulle „Spes non confundit“ („Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“) an mehrere Kirchenvertreter. In dem Dokument fordert er greifbare „Zeichen der Hoffnung“. Der Papst selbst will dafür eine Heilige Pforte in einem Gefängnis eröffnen. Regierungen ruft er zum Erlassen von Strafen im Heiligen Jahr auf.

„Skandal“ der weltweiten Armut

„Diese Hoffnung, die über die flüchtigen Freuden des Lebens und das Erreichen unserer unmittelbaren Ziele hinausgeht, lässt uns über unsere Prüfungen und Schwierigkeiten hinauswachsen und spornt uns an, weiter voranzuschreiten“, schrieb der Papst in dem Erlass. In dem zehnseitigen Dokument griff der Papst viele der Themen auf, die sein Pontifikat geprägt haben. Er prangerte den „Skandal“ der weltweiten Armut, des Waffenhandels und den Schrecken des Krieges an, während er die Rechte von Migranten verteidigte und die Notwendigkeit einer Steigerung der Geburtenrate in vielen Ländern hervorhob.

Der Papst erneuerte seine Forderung nach einem Ende der Todesstrafe und nach einem Schuldenerlass für arme Länder. „Wenn wir wirklich einen Weg zum Frieden in unserer Welt vorbereiten wollen, sollten wir uns verpflichten, die entfernten Ursachen der Ungerechtigkeit zu beseitigen, ungerechte und unbezahlbare Schulden zu begleichen und die Hungernden zu ernähren“, heißt es im Erlass.

Das katholische Jubiläumsjahr beginnt am 24. Dezember, wenn der Papst die Bronzetür der Basilika öffnet, die für die Katholiken das Tor zur Erlösung symbolisiert und normalerweise verschlossen ist. Die Heiligen Pforten der drei anderen großen Basiliken Roms werden in den folgenden zwölf Tagen geöffnet, und das Ereignis endet am 6. Jänner 2026, wenn die Pforte des Petersdoms geschlossen wird.

Vier Milliarden Euro an Investitionen

Das Jubiläumsjahr wird die Gesundheit von Franziskus auf die Probe stellen, der im Dezember 88 Jahre alt wird und in den letzten Monaten wiederholt unter Problemen gelitten hat, darunter eine Unterleibsoperation und regelmäßige Grippe-Erkrankungen. Seit 2013 ist er das Oberhaupt der katholischen Kirche mit ihren fast 1,3 Milliarden Mitgliedern.

Die Stadt Rom bereitet sich indes auf den erwarteten Pilgeransturm vor und nutzt ein Budget von vier Milliarden Euro, um die Stadt für Besucher zu modernisieren. Gebaut wird inzwischen an der U-Bahn-Linie C. Die Stadt leidet seit langem unter einem schlechten öffentlichen Nahverkehr, die Straßen sind mit Schlaglöchern übersät. (APA)

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