Kfz-Industrie

Chinesischer Elektroautobauer BYD erwägt zweites Werk in Europa

Die europäische Version des BYD Modell Seagull soll für weniger als 20.000 Euro erhältlich sein.
Die europäische Version des BYD Modell Seagull soll für weniger als 20.000 Euro erhältlich sein.IMAGO/WuYuan
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Bis Ende des Jahrzehnts will der Konzern zu einem führenden Anbieter auf dem
europäischen Markt werden. Ein neuer Standort ist in Ungarn geplant.

Der chinesische Elektroautobauer BYD erwägt den Bau eines zweiten Montagewerks in Europa. Europa-Chef Michael Shu sagte am Donnerstag bei einer Veranstaltung in London, das sei ein Thema für kommendes Jahr. Bis Ende des Jahrzehnts wolle BYD ein führender Elektroautoanbieter in Europa sein. Zugleich kündigte er an, das Modell Seagull auf den europäischen Markt zu bringen. Die europäische Version des Fahrzeugs solle für weniger als 20.000 Euro erhältlich sein.

Elektroautos kosten im Schnitt ungefähr ein Drittel mehr als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge, vor allem wegen der hohen Kosten für die Batterie - was es schwierig macht, entsprechend günstige Fahrzeuge zu produzieren. Der deutsche Volkswagen-Konzern hat zuletzt ein Einstiegsmodell für die zweite Hälfte des Jahrzehnts in Aussicht gestellt.

Abkommen zwischen Ungarn und China

BYD hat im Dezember den Bau eines Werkes in Ungarn angekündigt und ist damit der erste große chinesische Elektroautobauer mit einer eigenen Produktionsstätte in Europa. Im Rahmen seines Europa-Besuchs war der chinesische Präsident Xi Jinping auch zu Besuch beim ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Die beiden Länder unterzeichneten dabei insgesamt 18 Abkommen.

Ungarn hat sich unter dem rechtsgerichteten Orban zu einem wichtigen Handelspartner für China entwickelt. Damit verfolgt es eine andere Strategie als andere EU-Länder wie Deutschland, die ihre Abhängigkeit von China verringern wollen. Ungarn übernimmt in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft. Vor dem Treffen hatte Xi erklärt, dies sei eine Gelegenheit, das Verhältnis zwischen Europa und China zu verbessern.

Der chinesische Präsident hatte am Dienstag seine erste Europa-Reise seit fünf Jahren in Frankreich begonnen. Dort riefen ihn Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu fairen Handelspraktiken auf. (APA/Reuters)

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