Drei Wochen nach der Wahl hat Premier Andrej Plenković eine Mehrheit für das Bündnis seiner
konservativen HDZ mit der nationalistischen DP präsentiert. Doch wechselt er demnächst nach Brüssel?
Belgrad/Zagreb. Wochenlang hatten sich Kroatiens Alphatiere im Stimmenstreit unbarmherzig beharkt. Doch bei ihrem ersten Treffen seit der Parlamentswahl vor drei Wochen lächelten Staatschef Zoran Milanović und Premier Andrej Plenković am Freitag einträchtig wie zwei entspannte Vettern beim Familientreffen in das Blitzlichtgewitter.
„Ich sehe, dass ihr da seid. Das ist gut für die Demokratie!“, begrüßte Plenković aufgeräumt die wartenden Journalisten. Tatsächlich hat der gewiefte Strippenzieher zur guten Laune allen Grund: Allen Unkenrufen zum Trotz hat er eine kleine, aber klare Mehrheit für die anvisierte Koalition seiner HDZ mit der nationalistischen Heimatbewegung (DP) aus dem Hut gezaubert.