Analyse

Der Niedergang von Tesla-Konkurrent Fisker: Wenn das Privathaus des Firmenchefs mehr wert ist als das Unternehmen

Henrik Fisker bei der Präsentation seines 
E-Autos Fisker Ocean im November 2021 in den USA.
Henrik Fisker bei der Präsentation seines E-Autos Fisker Ocean im November 2021 in den USA.Patrick T. Fallon/AFP via Getty Images
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Zum zweiten Mal scheitert der dänische Designer Henrik Fisker mit seinen Plänen für elektrische Autos.

Wien. Es ist ein recht anschaulicher Vergleich, um eine Vorstellung zu bekommen, wie schlecht es um den Autobauer Fisker steht: 2021 kaufte Henrik Fisker eine 1100 Quadratmeter große Villa mit sechs Schlafzimmern, einer Sauna, einem Fitnesscenter und einem Pool in den Hügeln von Hollywood (Kalifornien). Da sah die Zukunft seines Unternehmens, das mit mehreren Milliarden Dollar bewertet war, noch rosig aus. Jetzt verkauft Fisker diese Villa um 35 Millionen Dollar – um deutlich mehr, als seine E-Auto-Firma Fisker Inc. noch wert ist (Marktwert am Freitag: 21,7 Mio. Dollar).

Das Ende des einst so vielversprechenden US-Unternehmens scheint nah. In Österreich hat die Tochter mit Verbindlichkeiten von 1,34 Milliarden Euro bereits Insolvenz angemeldet und damit das steirisch-kanadische Unternehmen Magna schwer getroffen, wo Fisker seine E-Autos bauen ließ. Etwa 90 Millionen Euro müssen die Grazer schlucken (bei Gesamtkosten für Magna von 335 Mio. Euro) und fast 1000 Mitarbeiter entlassen. 

Aktie im Cent-Bereich

Auch in den USA wird eine Insolvenz immer wahrscheinlicher, Gespräche mit einem etablierten Autobauer sind angeblich gescheitert. An der NYSE hat man den Handel mit Fisker-Aktien ausgesetzt, weil der Preis so tief gefallen ist (am Freitag notierte eine Aktie bei vier US-Cent).

Zum zweiten Mal innerhalb von 17 Jahren scheitert Henrik Fisker mit seinen Autoplänen. Seine ersten Fahrzeuge galten als ernsthafte Konkurrenten für die E-Autos von Tesla, sein jüngstes Modell überzeugte zumindest mit den Spezifikationen.

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