EU-Wahl

Stinkbombe trifft FPÖ-Wahlkampfauftakt in der Lugner City

(vlnr) Spitzenkandidat Harald Vilimsky (FPÖ) und Baumeister Richard Lugner am Freitag im Rahmen des FPÖ Wahlkampfauftakts in Wien.
(vlnr) Spitzenkandidat Harald Vilimsky (FPÖ) und Baumeister Richard Lugner am Freitag im Rahmen des FPÖ Wahlkampfauftakts in Wien. APA / APA / Eva Manhart
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FPÖ-Spitzenkandidat Vilimsky trotzt beim Wahlkampfauftakt in der Wiener Lugner City dem üblen Geruch nach einer Stinkbombe-Attacke und untermauert den Anspruch, stärkste Kraft zu werden.

Die Freiheitlichen sind am Freitag offiziell in den EU-Wahlkampf gestartet - und mussten gleich einmal einen Anschlag auf ihre „Festung Europa“ erleben. Noch vor dem Auftritt von Spitzenkandidat Harald Vilimsky wurde eine Stinkbombe auf die Bühne in der Wiener Lugner City geworfen. Die FPÖ trotzte allerdings dem üblen Geruch und erneuerte den Anspruch, bei der Wahl am 9. Juni stimmenstärkste Fraktion in Österreich zu werden.

„Freunde, so sehr können eure Stinkbomben gar nicht stinken, wie euer Verhalten stinkt“, richtete Vilimsky den Verursachern des Anschlags, die laut Angaben der FPÖ von der Polizei identifiziert werden konnten, aus. Und auch Hausherr Richard Lugner betrat die Wahlkampfbühne, um seine Gedanken zum Vorfall loszuwerden: „In einer Demokratie soll man jeden seine Meinung sagen lassen, nicht dagegen wettern.“

Der Rest des Wahlkampfauftaktes gestaltete sich, wie man es von den Freiheitlichen gewohnt ist. Als Anheizer fungierten die John Otti Band sowie FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, der schon vor dem Spitzenkandidaten den Unmut des Stammpublikums gegen „Klimaterrorismus“ und Brüsseler Schikanen beschwor. Wie die „Festung Europa“ dekoriert werden muss, war in der bis zu den letzten Galerien voll besetzten Lugner City auch klar: Mit blauen Ballons und einem rot-weiß-roten Fahnenmeer.

Blick in die Lugner City am Freitag, 10. Mai 2024, im Rahmen des FPÖ Wahlkampfauftakts in Wien.
Blick in die Lugner City am Freitag, 10. Mai 2024, im Rahmen des FPÖ Wahlkampfauftakts in Wien. APA / APA / Eva Manhart

Weiter hofft Vilimsky auf eine Verdoppelung der aktuellen drei Mandate im EU-Parlament, wenn nicht mehr. Er berief sich dabei auch auf aktuelle Umfragen, welche die FPÖ bei mehr als 26 Prozent sehen. „Das zeigt uns, dass wir mit unseren Themen die Stimmung in der österreichischen Bevölkerung besser treffen als alle anderen.“ Die einzige Umfrage, die zählt, sei aber das Ergebnis am Wahltag, betonte er und rief sein Publikum auf, auch tatsächlich am Urnengang teilzunehmen.

Am Programm der Freiheitlichen hat sich nichts geändert: So will Vilimsky weiterhin den „EU-Speck“ abschaffen, also Kommission und Parlament halbieren. „Je kleiner das Brüsseler Bürokratiemonster ist, desto weniger kann es mit immer mehr Vorschriften in das Leben der europäischen Bürger eingreifen“, meinte der freiheitliche Spitzenkandidat. Gleichzeitig müssten „Irrsinnigkeiten“ beendet werden, mit denen die EU den Menschen das Leben schwer mache.

„Selbstzerfleischung“ der Linken

Abermals nutzte Vilimsky die Gelegenheit, sich zu den Grünen Turbulenzen zu Wort zu melden und deren Spitzenkandidat Lena Schilling zumindest in dieser Sache mehr oder weniger zu verteidigen - wenn auch ganz klar in eigener Sache. „Es gibt niemanden, der diese Grünen mehr ablehnt, wie ich es mache“, meinte er. Was hier passiere sei aber eine „Selbstzerfleischung“ der Linken.

Für die Kritik sorgte dies bei der SPÖ, die Behauptungen, sie habe etwas mit den jüngsten Veröffentlichungen über Schilling zu tun, entschieden zurückwies. Man erwäge rechtliche Schritte gegen Vilimsky, hieß es in einer Aussendung von SPÖ-Geschäftsführer Klaus Seltenheim. Zudem warf Seltenheim dem FPÖ-Spitzenkandidaten vor, zum Angriff auf die europäische Demokratie, Freiheitsrechte und soziale Errungenschaften zu blasen.

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