FA-Cup

Manchester: Wenn der Teufel den Glauben entdeckt

Die guten Zeiten sind längst vorüber, der letzte Titel lange her: Manchester United träumt vom FA-Cupsieg.
Die guten Zeiten sind längst vorüber, der letzte Titel lange her: Manchester United träumt vom FA-Cupsieg.Imago / Nick Potts
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Das FA-Cup-Finale der Stadtrivalen City und United ist die Neuauflage des Jahres 2023, doch die Rollenverteilung ist klar und die Chancen eher überschaubar. Also bemühen die „Roten Teufel“ für die Wallfahrt nach Wembley neue Methoden.

Sechs Tage nach ihrer historischen vierten Fußball-Meisterschaft in Folge sucht Manchester City am Samstag (16 Uhr) im FA-Cup-Finale nach dem nächsten Titel. Gegner im Londoner Wembley-Stadion ist Manchester United, das die Gelegenheit erhält, eine verkorkste Saison zu einem versöhnlichen Ende zu führen. „Wir müssen daran glauben“, sagte United-Coach Eric ten Hag. Es ist die Wiederholung des Vorjahresendspiels, als City mit einem 2:1-Sieg das historische Triple fixierte.

Die Favoritenrolle liegt klar bei City, das die Supermacht der 1990er-Jahre inzwischen völlig abgehängt hat. Elfmal in Folge kamen die Red Devils zuletzt in der Liga hinter den Citizens zu liegen und dürfen sich auch am Samstag nur kleine Hoffnungen machen. Gelingt der Truppe von Erik ten Hag der Coup, würden sie Historisches verhindern: Noch nie hat ein englischer Club das Double aus Meisterschaft und FA Cup zweimal in Folge geholt.

Wieder Meister: An City führt kein Weg vorbei. An Topscorer Erling Haaland auch nicht.
Wieder Meister: An City führt kein Weg vorbei. An Topscorer Erling Haaland auch nicht.Imago / Simon Stacpoole

Geht ten Hag, kommt Tuchel?

Für ten Hag könnte es nach zwei Jahren so oder so das letzte Spiel an der Seitenlinie Uniteds sein. Nach Platz acht in der Premier League ist der FA Cup die letzte Chance auf einen internationalen Startplatz, Englands Rekordmeister würde bei einem Triumph in der Gruppenphase der Europa League stehen. Geht es nach medialen Gerüchten, ist der Niederländer aber bereits vor Anpfiff ein Jahr vor Vertragsablauf seinen Job los.

Ten Hag, der zuletzt auch wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht wurde, wollte sich am Donnerstag freilich nicht dazu äußern. „Ich habe dazu nichts zu sagen, ich konzentriere mich nur auf meinen Job, und der besteht darin, das Spiel am Samstag zu gewinnen. Ich bin hierher gekommen, um Trophäen zu holen. Am Samstag haben wir die Chance dazu“, betonte der 54-Jährige.

City geht auf die 21. Trophäe seit dem Jahr 2008 los, als Scheich Mansour Bin Zayed Al Nahyan aus Abu Dhabi den Club übernahm. Spaziergang wird das Duell am Samstag für die Favoriten freilich nicht, das weiß auch Phil Foden. „Im vergangenen Jahr hat United es uns nicht leicht gemacht“, sagte der Verteidiger. „Im Derby kann jeder gewinnen. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, um zu gewinnen.“

Das Finale wird auch von der englischen Konkurrenz mit Argusaugen beobachtet. Scheitert United, darf sich Chelsea, Sechster der abgelaufenen Premier-League-Saison, nicht in der Conference League, sondern in der Europa League versuchen. Der ECL-Platz ginge dann an Tottenham (7.), das derzeit ohne Europacup-Platz dasteht.

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