Liberal betrachtet

Die Jakobiner von heute tragen neue Mützen

Es wird immer Randgruppen geben, die ihre Gewaltfantasien auf eine Art und Weise ausleben, die die Bourgeoisie erschrecken.

In Graz regiert eine KPÖ-Bürgermeisterin. In Salzburg amtiert ein KPÖ-Vizebürgermeister. Doch die als Wohnrauminitiative getarnte Renaissance des Kommunismus dürfte erst der Anfang eines rebellischen Aufbegehrens gewesen sein. Bei den Wiener Festwochen träumt man von einer postkapitalistischen Zukunft und verarbeitet in künstlerischer Freiheit Molotowcocktails. Während andere herumredeten, brachte es eine Gruppe mit dem bemerkenswerten Namen „Bipolar Feminin“ auf den Punkt: „Ich töte Euch alle, ich bring Euch alle um.“ Die Jakobiner, die einst die französische Revolution radikalisierten, scheinen wiederauferstanden zu sein.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

Es wird immer Randgruppen geben, die ihre Gewaltfantasien auf eine Art und Weise ausleben, die die Bourgeoisie erschrecken. Manche tun dies in unterirdischen Clubs, andere hinter Fußballtoren. Mag sein, dass die in Worte gegossenen Gewaltexzesse einen hohen psychohygienischen Wert haben. Bellende Hunde sollen ja nicht beißen. Wie ein Philosophieprofessor zu sagen pflegte: „Von der Wiege bis zur Bahre – sublimare, sublimare.“ Schon Sigmund Freud stellte sich daher schützend vor den schlechten Witz.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.