Von Frauen für Frauen

Mehr als 100.000 Frauen weltweit sind Mitglied im Club der Soroptimistinnen. Ihre Ziele sind vielfältig, die Wege dahin ebenso.

Gut ist nicht gut genug: Die Frauen, die dem Club Soroptimist angehören, wollen mehr. „Frauen, die das Beste geben, das Beste wollen“ – so lautet die Übersetzung von „sorores ad optimum“, dem namensgebenden Begriff. „Einen hohen ethischen Standard im Beruf als auch in allen anderen Lebensbereichen zu wahren, ist das oberste Ziel“, erklärt Ingeborg Gabriel, Präsidentin des Clubs Wien Donau und Universitätsprofessorin für Sozialethik an der Uni Wien. Mehr als 100.000 Frauen haben sich zu diesem Zweck in über 3000 Serviceclubs zusammengeschlossen. Soroptimist International (SI) ist damit der weltweit größte Club von berufstätigen Frauen. „In Österreich gibt es zur Zeit 30 Clubs, drei weitere werden in Kürze gegründet“, erzählt die Unternehmerin Marina Mostbeck, seit zwei Jahren Mitglied von Soroptimist.

Förderung von Frauen

Ein weiteres wichtiges Ziel der Mitglieder ist es, den Status der Frau nachhaltig zu fördern. Außerdem bilden die Wahrung der Menschenrechte, der Einsatz für Umwelt und Gesundheit, Engagement in den Bereichen Wirtschaft und Sozialwesen, Erziehung und Kultur sowie internationale Verständigung . Hochgesteckte Ziele – und wie werden sie verfolgt? „Auf verschiedensten Ebenen“, erläutert Gabriel. „Die Palette reicht von Vorträgen auf den regelmäßigen Clubabenden und Stipendien für begabte Frauen über Projekte im In- und Ausland bis hin zur Arbeit bei der UNO“. Dort hat Soroptimist International einen Status als NGO und wirkt in verschiedenen Teilorganisationen am Weltgeschehen mit.
Doch die Soroptimisten sind auch im kleineren Rahmen tätig. Es werden beispielsweise Berufsbildungsprogramme in Mali oder in der Mongolei betreut, Aktivitäten zum Schutz des Wassers gesetzt und junge Künstlerinnen gefördert.

Angenehme Nebeneffekte

Der Club sieht sich – trotz dieser mannigfaltigen Tätigkeiten – nicht als karitativer Verein. „Diese Maßnahmen sind lediglich ein Punkt unter vielen“, hält Gabriel fest. „In erster Linie geht es uns eben darum, die Stellung der Frau und ihre Situation zu verbessern.“
Und wer sich Clubmitglied bei den Soroptimistinnen nennen kann, profitiere auch persönlich in vielerlei Hinsicht, meint Mostbeck. „Es entwickeln sich Freundschaften, ein Gefühl des Zusammenhalts, man kann sich zu vielerlei Themen austauschen.“ Und Gabriel schätzt den Netzwerkcharakter des Clubs. „Man kann jederzeit an Meetings anderer Clubs teilnehmen. Das macht beruflich bedingte Auslandsaufenthalte oft viel einfacher.“

Infobox:
SI wurde 1921 in Oakland (USA) gegründet, 1929 enstand der erste Club in Österreich. Die Clubs sind parteipolitisch und konfessionell unabhängig, vertreten sind sie in Europa, Nord- und Südamerika sowie im Südwestpazifik.
Mitglied kann nur werden, wer eingeladen wird. Voraussetzung ist eine gewisse Profilierung im Beruf, jede Berufskategorie sollte im Club nur jeweils einmal vertreten sein. Clubabende finden regelmäßig ein bis zwei Mal im Monat statt.
Weitere Informationen: www.soroptimist.at

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.