3.000 Gäste bei Eröffnung von Nitsch-Museum

Am Eingang wurden die Taschen der Besucher von Security-Kräften durchsucht, drinnen im Hof spielte die Blasmusik auf: Die Eröffnung des Hermann-Nitsch-Museums im Museumszentrum Mistelbach am Donnerstag geriet zu einem veritablen Volksfest mit viel prominenter Beteiligung.

Im wahrsten Sinne eingeläutet wurde der Festakt, dann ergriff ein euphorischer Bürgermeister Christian Resch eine "Welturaufführung" an: Die Stadtkapelle Mistelbach zelebrierte die von Nitsch komponierte Ouverture "...Zur Weihe des Hauses".

Tief beeindruckt von Museum und Ausstellung zeigte sich der Kunsthistoriker Wieland Schmied: "Dieses Haus könnte auch in London, Paris oder New York stehen." Der als "Gründungsdirektor" apostrophierte Museumsleiter Wolfgang Denk betonte, das Werk von Nitsch sei als "Kunst der Lebensfreude" zu verstehen: "Die Darstellung des Krieges ist nicht der Krieg".

"Wo Herz und Gemüt erhärtet ist, da kann die Kunst nicht heimisch sein", zitierte Landeshauptmann Erwin Pröll in seiner Eröffnungsrede einen Ausspruch von Caspar David Friedrich. In Niederösterreich, dessen kulturelle Gesinnung von Offenheit und Toleranz geprägt sei, könne die Kunst heimisch sein, so Pröll.

Unter lautstarken Ovationen des Publikums trat schließlich Meister Nitsch ans Mikrofon und erklärte mit tränenerstickter Stimme: "Ich bin so gerührt, dass so viele Leute da sind! Ich weiß jetzt, wo ich hingehöre!" Und setzte hinzu: "Es freut mich auch sehr, dass die geistlichen Herren meine Feinde nicht sind".

Am Freitag wird eine Hermann-Nitsch-Sonderbriefmarke der Post AG präsentiert, die im Rahmen der Sonderserie "Moderne Kunst in Österreich" in einer Auflage von 500.000 Stück erscheint. Schon am Pfingstwochenende startet das MZM-Kunstvermittlungsprogramm mit einem großen "Eröffnungsmuseumsfest".

(APA)

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