UNO-Sonderverhandler Martti Ahtisaari hält das russische Veto gegen seinen Vorschlag bereits für sicher. Er vermutet aber, dass die EU-Staaten und die USA den Status anerkennen.
UNO-Sonderverhandler Martti Ahtisaari geht davon aus, dass die serbische Provinz Kosovo in auf alle Fälle noch in diesem Jahr unabhängig wird. Vermutlich werde die Unabhängigkeit von den USA und einigen EU-Staaten anerkannt werden, sagte er im finnischen Rundfunk.
Russisches Veto sicher
Ahtisaari hält es bereits für sicher, dass Russland im UNO-Sicherheitsrat ein Veto einlegt. Washington hatte aber eine Woche zuvor angedeutet, einen unabhängigen Kosovo notfalls ohne UN-Mandat anzuerkennen.
Belgrad widersetzt sich dem Status-Vorschlag Ahtisaaris und ist um die Fortsetzung der Gespräche bemüht. Dazu hat Serbien auch einen neuen Vorschlag zur Lösung des künftigen Status des Kosovo vorbereitet. Der Lösungsplan beruhe auf dem bekannten Standpunkt Serbiens, dass der Kosovo nur eine "substanzielle Autonomie" erhalten könne, nicht jedoch die Unabhängigkeit, sagte der serbische Minister für den Kosovo, Slobodan Samardzic. Der serbische Standpunkt wird im UNO-Sicherheitsrat von Russland unterstützt.
Premier des Kosovo: "Keine Gespräche mehr"
Der kosovarische Premier Ceku erklärte unterdessen, dass die Status-Gespräche für Pristina abgeschlossen seien. "Über den Vorschlag Ahtisaaris gibt es keine Gespräche mehr", sagte Ceku. Er warnte auch vor einer weiteren Aufschiebung der Status-Lösung, da dies eine "Frustration der Bürger" des Kosovo auslösen könnte.
»Ahtisaari hatte seit eineinhalb Jahren als Sondervermittler der Vereinten Nationen direkte Gespräche zwischen Belgrad und Pristina geleitet. Er feiert am kommenden Samstag seinen 70. Geburtstag.«
Der Sonderverhandler
(APA/Red.)