Kunstpreise: Fleischerhaken und Marienkäfer

Jury-Mitglied Mumok-Direktor Edelbert Köb.
Jury-Mitglied Mumok-Direktor Edelbert Köb.(c) MUMOK (Lena Deinhardtstein)
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Zwei junge, sehr unterschiedliche Künstlerinnen gewannen zwei noch jüngere Kunstpreise.

Wie ein Fakir hängt Roberta Lima von der Decke, die Fleischerhaken durch die Haut gebohrt. Der brutale Anblick dieses Videos, das die Künstlerin dem Betrachter in der Fotogalerie Momentum bis vor kurzem nur durch ein kleines Kästchen zumuten wollte, verfehlt seine Wirkung nicht, es schmerzt. Die 1974 in Brasilien geborene, frisch gebackene Absolventin der Wiener Akademie der bildenden Künste ist die erste Gewinnerin des neuen, vom Kunstraum Niederösterreich ausgeschriebenen Performance-Preises. Auf die Siegerperformance, die am 6.September zur Verleihung des mit 2000 Euro recht schmal dotierten Preises im Kunstraum NÖ in der Wiener Herrengasse „steigen“ wird, darf man wohl gespannt sein.

Beliebter Koschatzky-Preis

Großzügiger wurden die Preisträger des vom Rotary-Club Wien Albertina heuer bereits zum zweiten Mal zu Ehren des 2003 verstorbenen ehemaligen Albertina-Direktors Walter Koschatzky ausgeschriebenen, biennalen Grafik-Wettbewerbs bedacht: Eine Jury u.a. mit Mumok-Direktor Edelbert Köb kürte die Oberösterreicherin Margret Weber-Unger (*1978) für ihre „präzise Umsetzung der naturwissenschaftlichen Betrachtung und Auflösung von Marienkäfern“ bei der Siebdruck-Serie „Coccinellidae nach Ernst Grundmann“ zur Gewinnerin (6000€). Platz zwei erreichte Stylianos Schicho (4000€), Platz drei teilten sich mit immerhin noch je 2500€ Laura Gebetsroither und Kawanyoung Jung. sp

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2007)

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