Chavez droht USA mit Ölpreis von 200 Dollar

AP (Llano)
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"Wenn die USA so verrückt wären, den Iran anzugreifen oder erneut Venezuela zu attackieren, könnte der Preis für ein Barrel Öl nicht 100, sondern 200 Dollar erreichen", so der venezolanische Präsident beim Opec-Gipfels in Riad.

Mit einer Warnung an die USA hat der venezolanische Präsident Hugo Chavez den dritten Gipfel der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) eröffnet. "Wenn die USA so verrückt wären, den Iran anzugreifen oder erneut Venezuela zu attackieren, könnte der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl nicht 100, sondern 200 Dollar erreichen", sagte Chavez, der als Gastgeber des Opec-Gipfels in Caracas im Jahr 2000 am Samstag das Treffen in Riad eröffnen durfte. Der saudiarabische König Abdullah warnte anschließend, Öl dürfe nicht zum Konfliktinstrument gemacht werden. Eine Entscheidung über eine mögliche Erhöhung der Förderquoten wegen der gestiegenen Ölpreise wurde von dem Gipfel nicht erwartet. Öl "Quelle aller Agressionen"

Öl sei "die Quelle aller Aggressionen" in der Welt, sagte der venezolanische Präsident und fügte hinzu, Erdöl sei der "unterschwellige Grund" für den Krieg im Irak und die Drohungen gegen den Iran. Die Opec solle sich zu einem "aktiven geopolitischen Agenten" entwickeln, forderte der Präsident. Dem widersprach König Abdullah. Die Opec habe zwei Hauptziele: Sie solle die Mitgliedsländer und die Weltwirtschaft schützen und "unerwarteten Störungen des Ölpreises" entgegenwirken. Chavez ist in der Opec derzeit isoliert. In Venezuela praktiziert er eine Art "Öl-Sozialismus": Teile der Öl-Einnahmen fließen in soziale Projekte. Abdullah kündigte die Schaffung eines Umweltfonds an, dessen finanziellen Grundstock Saudi-Arabien mit 300 Millionen Dollar (205 Mio. Euro) legen wolle. Damit sollten Studien über Umwelt, Energie und Klimawandel finanziert werden. Der Monarch rief andere Opec-Nationen auf, ebenfalls Geld für den Fonds beizusteuern. In der Abschlusserklärung wollte die Organisation am Sonntag zur Umweltproblematik bei der Erdölnutzung Stellung nehmen. Unter den Teilnehmern des Gipfels ist auch der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad. Öl-Förderung vorraussichtlich nicht erhöht

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