Allrad: 35 Grad minus im Schatten

(c) Volvo
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Ein Viertel aller produzierten Volvos treiben alle Viere an – ein guter Grund, sich im hohen Norden Schwedens von den Vorteilen dieses Allradsystems zu überzeugen.

Jenes Idyll, das Driftfreunden aus Wien und Umgebung an wenigen Winterabenden ansatzweise auf dem Kahlenbergparkplatz geboten wird, findet der in Lappland Heimische in ganzer Pracht blau eingezeichnet auf dem Navi-Bildschirm: Selbst wenn es wie bei unserer Stippvisite Ende Jänner Plusgrade statt der sonst üblichen 35 Krügerl unter null hat, ruhen die Gewässer jenseits des Polarkreises sehr still und starr. Die mit finnischen Spikereifen besohlte Volvo-S80-Flotte bleibt auf dem zugefrorenen Vássejávri-See hingegen permanent in Bewegung – kein Wunder, wenn man den lateinischen Terminus für „ich rolle“ als Firmennamen führt. Vom Einstiegsmodell C30 und dem Blechdachcabrio C70 abgesehen sind alle Volvo-Modelle optional mit Allradantrieb verfügbar.
Während weltweit 27 Prozent zu einem „AWD“-Modell greifen, waren es hierzulande nur 20 Prozent der 3800 Volvo-Käufer des letzten Jahres. Überraschend wenig – das kann sich aber ändern, denn seit Jänner sind die Allrad-Versionen von S80 und V70 auch als Diesel verfügbar.

Volvos Allradtechnologie fußt auf der Haldex-Kupplung, die ebenso wie Dynamit, Fleischbällchen und Selbstbaumöbel zu den weltweit erfolgreichen schwedischen Erfindungen gehört. Auf trockener, griffiger Fahrbahn gehören bei den Produkten der Göteborger Automobilschmiede 95 Prozent des Antriebsmoments den Vorderrädern, der kleine Rest hält die Hinterachse munter. Haldex-Allradler sind mit allen bekannten elektronischen Schutzengeln nicht nur bestens kompatibel, sondern werden auch selber intelligent von Bits und Bytes gesteuert. Damit kann man dem Auto verklickern, dass beim Einparken die Hinterachse frei mitlaufen soll, weiters beim Bremsen kein Durchtrieb erfolgen möge und dass an der Gaspedalstellung Fahrers Wunsch von den Füßen abzulesen sei: Geringe Pedalwege und eher langsames Tempo ergeben geringeren Systemdruck, bei rasanter Kurvenhatz kriegt die Hinterachse mehr Kraft zugewiesen.

Spagat geschafft

Damit schaffen die Vorreiter in Sachen Verkehrssicherheit den Spagat: Im Extremfall ist mit 65 Prozent des Drehmoments auf der Hinterhand und ausgeschaltetem DSTC auch flotter Querverkehr, sprich der gepflegte Drift über alle vier Räder, möglich.
Ob Spaß auf dem See oder Spurtreue im Schnee: In Ermangelung jeglicher Untersetzung dient Allrad bei Volvo stets der Fahrstabilität und der Fahrsicherheit, niemals dem Groben. Lediglich der Kombi XC70 und der SUV XC90 hätten zumindest ansatzweise jene Bodenfreiheit, die es ermöglicht, sich bei Schneetreiben aus dem Windschatten der Straßenmeisterei zu entfernen. Und mit dem flott gezeichneten XC60 wird rechtzeitig zum nächsten Winter ein weiteres hochgelegtes Schmuckstück in der Allradflotte glänzen.

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