Tschechien: Kommunistische Kandidatin gibt auf

(c) EPA (Srdjan Suki)
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Jana Bobosikova erklärte am Freitag überraschend den Rücktritt von ihrer Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Kommunisten nun Jan Svejnar unterstützen.

Bei der Präsidentenwahl auf der Prager Burg hat die dritte Bewerberin, die EU-Abgeordnete Jana Bobosikova von den Kommunisten, am Freitag ihre Kandidatur zurückgezogen. Damit hat sich die Wahl auf einen Zweikampf zwischen Amtsinhaber Vaclav Klaus und Herausforderer Jan Svejnar reduziert. Sie erklärte, dass es nicht gelungen sei, ausreichend Unterstützung für sie zu gewinnen: "Meine Chancen sind sehr klein", erklärte Bobosikova, und außerdem wolle sie die Wahl des tschechischen Staatspräsidenten "nicht verkomplizieren".Kompliziert ist die Suche nach einem neuen Staatsoberhaupt in Tschechien jedoch bereits. In der vergangenen Woche haben drei Wahlgänge kein Ergebnis, dafür aber das Neuaufflammen der Diskussion um ein neues Wahlrecht gebracht. Das komplizierte aktuelle Wahlrecht sieht bis zu drei Wahlrunden vor. Dabei stellen sich die Kandidaten zuvor den Fragen der Parlamentarier, die dann ihre Stimme abgeben. Beim ersten Durchgang der aktuellen Wahlen fehlte Amtsinhaber Vaclav Klaus eine Stimme. In Meinungsumfragen hat sich inzwischen eine Mehrheit der Tschechen dafür ausgesprochen, ihren Präsidenten zukünftig direkt zu wählen.

Dem ORF zufolge wolle sie damit die Chancen von Svejnar stärken, die APA berichtete, dass sie auf die Frage, wen sie unterstütze, mit "kein Kommentar" antwortete. Allerdings ist zu vermuten, dass die 26 Kommunisten, die sich in der vergangenen Woche im dritten Wahlgang ihrer Stimme enthielten, für den tschecho-amerikanischen Wirtschaftswissenschafter Jan Svejnar entscheiden werden.

(AG/RED)

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