Kärntner Maler und Bildhauer Hans Piccottini ist tot

Der Künstler starb nach langer Krankheit mit 64 Jahren. Zu seinen wichtigsten Werken zählt eine Kärntner Ortstafel-Dokumentation.

Der akademische Maler und Bildhauer Hans Piccottini ist im 65. Lebensjahr nach langer Krankheit gestorben. Das hat Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) am Dienstag in einer Aussendung bekanntgegeben. Er würdigte den Villacher als "kritischen Geist", der viele Akzente gesetzt habe. "Mit Professor Hans Piccottini verliert Kärnten einen sehr profilierten, international anerkannten und mehrfach ausgezeichneten Künstler", sagte Haider. Eines der Hauptwerke Piccottinis dürfte Haiders Geschmack wohl nicht treffen: Zu den wichtigsten künstlerischen Aussagen des Künstlers zählen die zehnteilige, großformatige Kärntner Ortstafel-Dokumentation.

"Mit wenigen Ausnahmen lebt die Kunst im Lande sehr dekorativ und kosmetisch. Du kannst über jede Wunde Puder drüberstreuen. Bei uns ist es die einseitige Förderung historischer Werte", sagte der Künstler in einem seiner letzten Interviews mit der „Kleinen Zeitung.".

Der im Jahre 1943 geborene Künstler ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Auszeichnungen und Preise. Piccottini hatte nach dem Besuch der Höheren Technischen Bundeslehranstalt für Hochbau in Villach die Meisterschule für Malerei in Graz bei Professor Rudolf Szyszkowitz und danach die Akademie der Bildenden Künste Wien bei Professor Sergius Pauser absolviert. Einen Namen machte er sich als Dozent an der internationalen Sommerakademie in Salzburg sowie bei der Restaurierung historischer Objekte.

Die Vereinigung polnischer Architekten hat die von Piccottini gestaltete, 400 Meter lange Fassade des Hotels Sobieski als die beste Architektur von Warschau ausgezeichnet. Der Künstler, der in Treffen bei Villach lebte, hat zahlreiche Ausstellungen in Österreich und in vielen Ländern Europas organisiert und sich daran beteiligt

"Mit Professor Hans Piccottini verliert Kärnten einen sehr profilierten, international anerkannten und mehrfach ausgezeichneten Künstler", sagte Haider. Er habe sich als großer Wegbereiter und Förderer vieler künstlerischer Talente erwiesen sowie das Kunst- und Kulturleben stark bereichert. "Mit Farbe kann ich Lebensgefühle und Beziehungen herstellen. Durch die Farbe kommen sich Menschen näher - entweder werden sie von ihr angezogen oder abgestoßen", hatte der Villacher einmal gemeint, der jetzt den langen Kampf gegen den Krebs verloren hat.

(APA/Red.)

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