234.000 Frauen sind von akuter Armut bedroht

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Die 7. Österreichische Armutskonferenz hat sich mit dem Problem der Frauenarmut beschäftigt. Die angepeilte Mindestsicherung von Sozialminister Erwin Buchinger wurde kritisch betrachtet.

In Österreich sind sechs Prozent, das sind über 200.000 der Frauen, von akuter Armut betroffen. Auf der Frauentag-Armutskonferenz "Schande Armut. Stigmatisierung und Beschämung" in Salzburg wurden die Versäumnisse der Politik und Lösungsansätze zur Vermeidung und Bekämpfung von Frauenarmut diskutiert.

An der 7. Österreichischen Armutskonferenz nahmen Vertreterinnen der Arbeitsgruppe Frauen & Armut, sowie Mitarbeiterinnen von sozialen Organisationen, Beratungsstellen und Behörden teil.

Kritisiert wurde, dass sich die Situation bei der Frauenarmut seit Jahren wenig veränderte hat. Schlechtere Bildungsmöglichkeiten, Pflegezuständigkeit für kranke Familienangehörige bis hin zu psychischer und physischer Erkrankung werden als Gründe und Ursachen des Problems angeführt.

Mindestsicherung zur Armutsbekämpfung

Die von Sozialminister Erwin Buchinger angepeilte Mindestsicherung zur Armutsbekämpfung wurde mit argwöhnischen Augen betrachtet. "Von der Einführung einer umfassenden Mindestsicherung würden armutsbetroffene Frauen besonders profitieren, jedoch müssen die Maßnahmen über das derzeit diskutierte Modell hinausgehen", so Michaela Moser von der Armutskonferenz.

Weiters ist sich Moser sicher, dass ein besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Situation von Frauen am Erwerbsarbeitsmarkt zu widmen sei. "Die für den Erfolg der geplanten Mindestsicherung entscheidenden flankierenden Beratungskonzepte wurden beim Gesetzesentwurf schlicht nicht mitgeplant, auf welche Weise die Umsetzung erfolgen wird, bleibt damit völlig offen."

Lösungsansätze

Die Vertreterinnen der Armutskonferenz drängen daher neben der Auszahlung der geplanten Mindessicherung in existenzsichernder Höhe auf einen gesetzlichen Mindestlohn als zentrale Strategie zur Bekämpfung von Frauenarmut.

Eine Initative des AMS und der Frauenberatungsstelle in Niederösterreich soll ganzheitliche Lösungsansätze und adäquatere Unterstützungsangebote bieten. Dies soll durch ein optimales Zusammenspiel unterschiedlicher Einrichtungen entwickelt werden.

(APA/Red.)

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