Josefstadt-Schauspieler Alfred Reiterer gestorben

Alfred Reiterer, langjähriges Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt, ist in der Nacht auf Montag im Alter von 73 Jahren gestorben. Von 1965 bis 2000 trat er in mehr als 70 Produktionen des Hauses auf. Als "Vater Merian" war er zwischen 1980 und 1984 das Oberhaupt der österreichischen Parade-Fernsehfamilie. Erfolge feierte Reiterer bei den Salzburger Festspielen.

Am 25. Oktober 1934 in Graz geboren, arbeitete Reiterer zwischen 1954 und 1960 neben einem Jus-Studium zunächst als Berufsanwärter für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Daneben absolvierte er von 1958 bis 1960 die private Grazer Schauspielschule Neuber-Gaudernak. 1960 debütierte er als Leander in Grillparzers "Des Meeres und der Liebe Wellen" an den Vereinigten Bühnen Graz.

1965 wurde Reiterer Ensemblemitglied im Theater an der Josefstadt, wo er sich vor allem mit Schnitzler- und Tschechow-Rollen einen Namen machte. Er wirkte 1972 bei den Salzburger Festspielen in Giorgio Strehlers "Spiel der Mächtigen" mit.

Seinen erste Fernseh-Rolle bekam Reiterer 1964 in "Einvernahme", dem zweiten ORF-"Marek"-Tatort mit Fritz Eckhardt. In zahlreichen darauffolgenden TV-Krimis gab er meistens den Täter. Neben vielen weiteren Fernseh-Auftritten moderierte er eine mehrjährige Fernsehreihe über Mode, die "Boutique", ehe er zwischen 1980 und 1984 als Vater Merian an der Seite von Dany Sigel und Elfriede Irrall 30 Folgen lang mit den Alltagsproblemen einer österreichischen Durchschnittsfamilie konfrontiert wurde.

Mit seiner Inszenierung von Peter Shaffers "Equus" im Moulin Rouge unternahm der Schauspieler 1991 einen Ausflug ins Regiefach. 1993 folgte eine sechsteilige Fortsetzung der "Familie Merian". Zuletzt war er an der Josefstadt in der Saison 1999/2000 in Ferdinand Raimunds "Der Verschwender" als Präsident von Klugheim und in den Kammerspielen in Nestroys "Die schlimmen Buben in der Schule" zu sehen.

(APA)

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