Allradkombis: Kein Schnee von gestern

(c) Golf
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Neuvorstellung. Allradkombis sind in der Gunst der Käufer weiterhin gut angeschrieben. Da will VW das Geschäft nicht der böhmischen Zweigstelle überlassen: Golf Variant 4Motion.

Nicht zufällig präsentiert VW dieser Tage den neuen Golf Variant 4Motion im Salzkammergut der ­internationalen Fachpresse: „Der Neuschnee von der Vorwoche müsste noch liegen“, lockt das Roadbook zum Wintertest auf die Postalm. Das verheißt gar Spaß mit einem Auto, das im Charakterfach die Wertung „aber so was von grundvernünftig“ abonniert hat: Golf. Kombi. Sechs-Gang-Handschalter. 105 PS Diesel. 560 bis 1550 Liter Ladevolumen, 1500 kg Anhängelast. Zwei Ausstattungslinien, ein Komfortpaket mit Lederlenkrad, Parkpiepserln und Tempomat als Extra. Ab 25.702 Euro.

Als letzter Input für die rationale Kaufentscheidung erscheint die legendäre Figl-Karikatur vor dem geistigen Auge: „Und jetzt noch den Haldex-Allrad, dann sans waach!“ Sie, das sind in erster Linie mit Schlechtwetter, Servicekosten und Wiederverkauf kalkulierende Fuhrparkleiter und Flotteneinkäufer. Mehr als zwei Drittel der für heuer angedachten 1500 Kaufverträge sollen aus diesem Bereich kommen. Zum Vergleich: Vom „normalen“ Golf wurden letztes Jahr 1211 Fahrzeuge als 4Motion verkauft; Segmentskaiser bei den Allrad-Pkw ist der Škoda Octavia mit 1626 Neuwagen.

Dass Frau Holle auch diese Woche kräftig nachliefern würde, konnte beim Verfassen der Routenhinweise noch niemand ahnen. Neuschnee Ende März in Bad Ischl – Kaiserwetter für den All­radler. Der touristische Abstecher zur Postalm wird gestrichen, das Ziel direkt ins Navi eingetippt: Die ­Autobahn ist seit dem Vormittag gesperrt, Schneefahrbahnen gibt es auch im Tal in beliebiger Menge. Verlagert sich der Transitverkehr ins untergeordnete Straßennetz, üben Schwerfahrzeuge auch dort flugs schräg parken, die Landes­straße verkommt zur Kurzpark­zone, und der Golf darf endlich zeigen, was er kann.

Zeigen, was er kann

Die dynamische Routenführung im Navi reagiert auf die Straßensperre und schickt uns, kaum dass ein frisch zerdepperter Nobelkombi am Abschleppauto hängt und es somit wieder ein bisserl weitergeht, bei der nächsten Querstraße in eine kaum geräumte Siedlung. Niemals käme man als Ortsunkundiger auf die Idee, den Konvoi hier zu verlassen, zu groß ist doch die Gefahr, in einer Sackgasse zu landen und sich früher oder später in derselben Kolonne wiederzufinden (allerdings merklich weiter hinten). Ein paar hundert Kilo­meter ist der Testwagen erst alt – genug, damit die Winterreifen schon ordentlichen Grip aufbauen.

Dank 4Motion geht es über schneeweiße, verkehrsfreie Nebenstraßen flott dahin. Präzise folgen die Abbiegeanweisungen bis zur nächsten unverstauten Autobahnauffahrt. Ein paar Kilometer später ist das Ziel erreicht. Später als geplant, später als erhofft, aber immerhin doch noch.

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