Der Viagra-Hersteller Pfizer erhöhte sein Kaufangebot auf 106 Milliarden Dollar. Dem britischen Rivalen ist das noch immer zu wenig.
Das Übernahmekarussell in der Pharmabranche dreht sich weiter. Während Bayer im Bieterrennen um das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien des US-Pharmakonzerns Merck offenbar kurz vor dem Ziel steht, musste Pfizer erneut eine Niederlage hinnehmen: Der US-Pharmakonzern besserte sein Angebot für den britischen Rivalen Astra-Zeneca nach. Statt knapp 100 Milliarden Dollar wollte der Viagra-Hersteller 106 Milliarden Dollar (76,5 Milliarden Euro) auf den Tisch legen, um die Briten zu überzeugen.
Aber Astra-Zeneca winkte erneut ab: Das aufgestockte Angebot entspreche noch immer nicht dem Wert des Unternehmens, teilte die Führung am Freitag nach einer Sitzung mit. Sie sei in vielerlei Hinsicht unangemessen. Es gebe weiterhin keine Basis für Gespräche mit Pfizer. Astra-Zeneca wiederholte die Empfehlung an die Aktionäre, zunächst nichts zu unternehmen.
Pfizer hat bis 26. Mai Zeit
Astra-Zeneca hat schon zwei Mal Übernahmeangebote der Amerikaner abgelehnt. Pfizer hat nach britischem Recht bis zum 26. Mai Zeit, um das Gebot aufzubessern. Wenn der Konzern bei Astra-Zeneca zum Ziel kommt, wäre dies die größte Übernahme in der Geschichte der Pharma-Branche und zugleich der vorläufige Höhepunkt der jüngsten Fusionswelle in der Branche.
(APA/dpa/Red.)