Ford: Konzern-Retter Mulally übergibt an seinen Kronprinzen

Ford Motor COO Mark Fields addresses the media after Ford announced he will replace Alan Mulally as Ford President and CEO in Dearborn
Ford Motor COO Mark Fields addresses the media after Ford announced he will replace Alan Mulally as Ford President and CEO in DearbornREUTERS
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Mark Fields ist im Ford-Chefsessel angekommen. Dass er es einmal bis ganz nach oben bringen würde, hatten manche schon früh erkannt.

Ford bekommt schon zur Jahresmitte einen neuen Chef. Der bis jetzt fürs Tagesgeschäft zuständige Mark Fields übernimmt zum 1. Juli das Ruder von Alan Mulally, der das Unternehmen ab 2006 erfolgreich aus der Krise führte. Damit hört der 68-Jährige ein halbes Jahr früher auf als erwartet. "Mark ist jetzt bereit, unser Unternehmen als Chef in die Zukunft zu führen", erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende Bill Ford am Donnerstag. "Er ist ein kampferprobter Manager."

US-Markt zurückerobert

Eigentlich ist Mark Fields schon seit 2005 so etwas wie der kleine Chef von Ford. Damals führte der heute 53-Jährige die Geschäfte von Nord- bis Südamerika, dem mit Abstand wichtigsten Markt für den US-Autobauer. Er sorgte mit dafür, dass der zwischenzeitlich verlustreiche Konzern heute wieder Milliardengewinne schreibt. "Wir wollen den amerikanischen Markt zurückerobern", hatte Fields nach seinem Amtsantritt gesagt. Es ist ihm geglückt. Der Manager arbeitete Hand in Hand mit dem kurz darauf hinzugestoßenen, 15 Jahre älteren Konzernchef Mulally. Sie kurbelten die Verkäufe an und bauten die Verluste ab.

Zehntausende Jobs abgebaut

Mulally und Fields schlossen unrentable Werke, bauten Zehntausende Jobs ab und brachten neue Modelle auf die Straße. Wie erfolgreich diese Rosskur war, zeigte sich in der Wirtschaftskrise 2009, als Ford als einziger der drei großen US-Autohersteller aus eigener Kraft überlebte. General Motors und Chrysler brauchten Staatshilfe.

Fields ist ein Eigengewächs von Ford. Er stieg mit Anfang 20 bei dem Unternehmen ein, das war im Jahr 1989. Fields kletterte rasch die Karriereleiter hinauf. Er führte unter anderem die Landesgesellschaft in Argentinien. Mit Ende 30 wurde er Chef beim japanischen Autobauer Mazda, den Ford damals kontrollierte. Später war Fields für Europa samt der inzwischen verkauften Premium-Marken Volvo, Jaguar, Aston Martin und Land Rover zuständig.

Mulally: "Er weiß alles"

Fields galt spätestens seit 2012 als Kronprinz. Damals wurde er vom Amerikachef zum Verantwortlichen für das weltweite Tagesgeschäft befördert. "Er weiß alles", lobte ihn Vorgänger Mulally nun. Er müsse ihm nichts mehr beibringen. Dass Fields es einmal bis ganz nach oben bringen würde, hatten manche schon früh erkannt: Fields wurde im Jahr 2000 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu einem "Global Leader of Tomorrow" gekürt, zu einer "Führungspersönlichkeit von Morgen".

(APA)

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