OECD senkt Wachstumsprognose für Österreich

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Das österreichische BIP soll heuer nur um 1,5 Prozent wachsen. Auch auf den Rest der Eurozone blickt die Industriestaatenorganisation OECD nach wie vor mit Sorge. Die Arbeitslosigkeit sei "untragbar hoch".

Die Industriestaaten-Organisation OECD hat die Wachstumsprognose für Österreich nach unten korrigiert: Anstatt um 1,7 Prozent, wie vor einem halben Jahr erwartet, soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) heuer nur um 1,5 Prozent wachsen. Im kommenden jahr soll die österreichische Wirtschaft dann um 2,1 Prozent wachsen. Die EU-Kommission prognostizierte am Montag für heuer ein Wachstum von 1,6 Prozent, die österreichischen Forschungsintitute gehen nach wie vor von 1,7 Prozent aus. Klar ist: Das ist alles zu wenig, um die für österreichische Verhältnisse sehr hohe Arbeitslosenrate zu senken.

Pessimistischere Schätzung bei Arbeitslosenrate

Auch diese ist laut OECD-Prognose heuer höher, als von der Organisation noch vor sechs Monaten erwartet. Nunmehr sieht die OECD für heuer eine Arbeitslosenrate von fünf Prozent (4,7 Prozent) und für 2015 von 4,6 Prozent. Bei der Inflation rechnet die OECD für Österreich heuer mit einer Rate von 1,4 Prozent gefolgt von 1,6 Prozent im kommenden Jahr.

Die Eurozone bleibt das ökonomische Sorgenkind. Nach Jahren der Krise sieht die OECD den überwiegenden Teil ihrer Mitgliedsländer zwar wieder auf Wachstumskurs. Die Arbeitslosenquote nennt die Organisation in ihrem am Dienstag in Paris vorgestellten ökonomischen Ausblick trotz Verbesserungen "nach wie vor untragbar hoch". Im OECD-Bereich geht die Studie von 7,2 Prozent Arbeitslosigkeit im Jahr 2015 aus. Für die Euro-Länder erwartet die OECD 11,4 Prozent.

OECD - Wachstumsprognose 2014-15
OECD - Wachstumsprognose 2014-15APA

EZB soll Leitzins auf Null senken und Strafzinsen einführen

Die Organisation empfahl außerdem eine Zinssenkung durch die EZB. "Der Europäischen Zentralbank raten wir, neue Maßnahmen zu ergreifen", so der stellvertretende Generalsekretär Rintaro Tamaki. Auch große Konjunkturrisiken, hohe Arbeitslosigkeit und enorme Staatsschulden machten dies notwendig.

Der Leitzins - zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB mit Geld eindecken können - solle von derzeit 0,25 auf 0 Prozent gedrückt werden. Banken, die Geld bei der EZB parken, sollten zudem mit einem Strafzins belegt werden. Sowohl der sogenannte Einlagezins als auch der Leitzins sollten "bis mindestens Ende 2015 auf diesem Niveau belassen werden". Das könnte dazu beitragen, das Wachstum anzukurbeln.

(APA/Red.)

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