Tennis: Dominic Thiem besiegt sensationell Nummer drei der Welt

Dominik Thiem
Dominik Thiem(c) APA/EPA/Alberto Martin (Alberto Martin)
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Nach verlorenem ersten Satz schlägt der junge Österreicher in Madrid den Schweizer Australian-Open-Sieger Stanislas Wawrinka in drei Sätzen.

Seit Jahren wird Dominic Thiem als größte österreichische Tennis-Aktie gehandelt. Mit seinem ersten Sieg über einen Top-Ten-Spieler, den Australian-Open-Sieger Stanislas Wawrinka, am Dienstagabend hat der 20-jährige Niederösterreicher endgültig den Durchbruch im internationalen Tennis geschafft. Nach 1:45 Stunden rang Thiem den Schweizer mit 1:6,6:2,6:4 nieder und steht im Madrid-Achtelfinale.

Im dritten Duell mit einem Top-Ten-Mann schlug die Stunde für Thiem, der schon im vergangenen Herbst in Wien gegen Jo-Wilfried Tsonga (FRA/damals Nummer 8 der Welt) nur knapp mit 6:7 im dritten Satz und in diesem Jahr in Rotterdam gegen Andy Murray (GBR/Nr 6) ebenfalls erst im dritten Durchgang verloren hatte. Gegen Wawrinka, die Nummer 3 im ATP-Ranking und in der Jahreswertung 2014 sogar als dreifacher Turniersieger und Australian-Open-Champion die Nummer eins, platzte der Knoten.

"Am Beginn war mir sein Tempo zu hoch"

Dabei hatte das Match gar nicht gut für Thiem begonnen, der überhaupt nicht ins Zweitrunden-Match bei dem Masters-1000-Turnier fand. "Am Beginn war mir einfach sein Tempo zu hoch. Er hat unfassbar gespielt am Anfang", berichtete Thiem. "Dann habe ich super begonnen im zweiten Satz und habe mich immer mehr an sein Tempo gewöhnt. Das war eines der besten Matches, das ich je gespielt habe", betonte Thiem, der seinen Status als neue österreichische Nummer eins im kommenden Ranking eindrucksvoll untermauerte.

Australian-Open-Sieger Wawrinka muss Thiem gratulieren.
Australian-Open-Sieger Wawrinka muss Thiem gratulieren.(c) Reuters (Susana Vera)



Mit den nun bereits 90 Punkten wird sich der noch 70. im Ranking weiter nach oben schieben, die Top 50 scheinen nur noch eine Frage von Wochen, vielleicht sogar schon mit weiteren tollen Auftritten in Madrid möglich. Am Donnerstag ist er jedenfalls kein krasser Außenseiter. "Das war heute auf jeden Fall eine Überraschung. Wenn man das erratet, ist man nicht ganz dicht", war Thiem von seinem Auftritt vor allem im zweiten und dritten Satz selbst überrascht. Vor allem seine großartige Rückhand bezeichnete selbst der sonst so strenge Coach Günter Bresnik, der das Match im Fernsehen verfolgte, als "Weltklasse".

Thiem steigerte sich bei Aufschlag

Dominic Thiem beim Aufschlag.
Dominic Thiem beim Aufschlag.(c) EPA (Alberto Martin)

Thiem hat sich jedenfalls nach schwachem ersten Satz vor allem mit dem Aufschlag extrem gesteigert, das war für ihn der Schlüssel zum Sieg. "Das ist das wichtigste gegen solche Topleute." Thiem hat mit dem Drittrunden-Einzug nun auf jeden Fall ein Preisgeld von 45.530 Euro sicher, doch es scheint noch viel mehr möglich. Thiem trifft nun nicht vor Donnerstag auf den Sieger der Mittwoch-Partie zwischen Michail Juschnij (RUS-15) und Feliciano Lopez (ESP).

Nach der Absage vom neuerlich zum Vater von Zwillingen gewordenen Roger Federer sowie von Novak Djokovic und dem Aus von Wawrinka ist von den großen Vier nur noch Rafael Nadal im Bewerb. Sollte sich Qualifkant Thiem im nächsten Match auch noch durchsetzen, "droht" ihm im Viertelfinale von der Setzung her entweder Kei Nishikori (JPN-10) oder Milos Raonic (CAN-8).

Melzer-Aus in Runde eins

Jürgen Melzer war dagegen bereits in Runde eins ausgeschieden. Der 32-Jährige kassierte gegen den Argentinier Juan Monaco eine 4:6,3:6-Niederlage und wird nun am Montag in der Weltrangliste nur noch als zweitbester Österreicher hinter Thiem aufscheinen.

(APA)

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