ARA verliert ab 2015 Monopol beim Müllberg

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Die EU verordnete Österreich eine Liberalisierung des Abfallmarktes. Die ARA will neuen Konkurrenten genau auf die Finger schauen.

Die Altstoff Recycling Austria (ARA) bekommt bald auch im Haushaltsbereich Konkurrenz. Auf Geheiß der EU muss Österreich nämlich ab 2015 seinen Abfallmarkt liberalisieren. Die ARA, die dann ihre Monopolstellung verliert, sieht sich gut gerüstet, pocht aber auf scharfe Kontrollen. 2013 sammelte das Unternehmen wieder etwas mehr Verpackungen ein. 2012 hatte es einen leichten Rückgang gegeben.

835.500 Tonnen an Verpackungen erfasste die ARA im Vorjahr, ein Plus von knapp einem Prozent. 62 Prozent entfielen auf den Konsumentenbereich, 38 Prozent stammten aus Industrie und Gewerbe. Im Schnitt sammelten die Österreicher im Vorjahr 117,4 Kilo Verpackungsmüll und Altpapier, etwas weniger als 2012 (117,6 Kilo). Sammelmeister waren wieder die Vorarlberger mit 148,6 Kilo pro Kopf. Das Schlusslicht bildeten die Wiener mit 92,1 kg.

ARA erwartet höhere Preise

Auf die heimischen Produktions- und Handelsbetriebe, die der ARA für die Müllentsorgung Lizenzgebühren zahlen, kommen kommendes Jahr wahrscheinlich höhere Kosten zu. Für 2014 sind die Preise mit 121 Euro je Tonne so niedrig wie noch nie, das Niveau werde aber voraussichtlich nicht zu halten sein, so ARA-Vorstand Werner Knausz am Dienstag. 2015 werde es - trotz Wettbewerbs - daher wahrscheinlich zu Preiserhöhungen kommen. 2013 sanken die Lizenzeinnahmen der ARA von 143,8 Mio. Euro auf 135,8 Mio. Euro.

Für die Marktöffnung des Haushaltsbereichs - im Gewerbebereich tummeln sich ja schon mehrere Anbieter auf dem Markt - ab 2015 sieht sich die ARA gut aufgestellt. Wenngleich die bisherige Monopolistin erneut vor Trittbrettfahrern bzw. deutschen Verhältnissen warnte. Die neu zu errichtende Verpackungskoordinierungsstelle sowie das Umweltministerium als Aufsichtsbehörde müssten ihre Kontrollfunktionen ernst nehmen. In Deutschland werde wegen mangelnder Kontrollen mehr als die Hälfte der Verpackungen unlizenziert in Verkehr gebracht, in Österreich seien es weniger als 10 Prozent. Die ARA will künftig auch im Haushaltsbereich der Konkurrenz auf die Finger schauen und sich "notfalls Gehör verschaffen", sollte sie den Wettbewerb verletzt sehen. Mit dem deutschen Unternehmen Interseroh zum Beispiel, das in Österreich bereits im Gewerberecycling aktiv ist und nun auch den Haushaltsmarkt aufmischen will, hat sich die ARA bereits Gerichtsstreitigkeiten geliefert.

(APA)

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