In Vietnam gibt es nach antichinesischen Krawallen mindestens zwei Tote.
Hanoi/Peking. Nach den schweren antichinesischen Krawallen in Vietnam hat Regierungschef Nguyen Tan Dung seine Landsleute per SMS zur Zurückhaltung aufgerufen.
Sie sollten sich nicht zu „extremen Taten hinreißen lassen, die die Interessen und den Ruf des Landes verletzten“, hieß es in dem am Donnerstagabend geschickten Text an alle Mobiltelefonbesitzer.
Bei den schwersten anti-chinesischen Protesten seit Jahrzehnten sind in dieser Woche in Vietnam nach Pekinger Angaben mindestens zwei Chinesen getötet und über hundert weitere verletzt worden. Mehrere Fabriken wurden in Brand gesetzt, in großen Städten fanden Massendemonstrationen statt. Chinas Behörden warnten vor Reisen nach Vietnam.
China und Vietnam streiten seit Jahrzehnten um Inseln im Südchinesischen Meer. Die aktuellen Proteste richten sich gegen chinesische Ölbohrungen in dem von beiden Ländern beanspruchten Gebiet. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2014)